Wülfrath/Wuppertal Ellen Eydorf feiert ihren 97. Geburtstag
Wülfrath. · Die Wülfratherin musste vor zehn Jahren mit ihrem liebsten Hobby, dem Sport, aufhören.
Ihr Herz hängt eigentlich an Wuppertal, dort hat Ellen Eydorf ihr Leben verbracht. „Es war schön in Elberfeld“, schwärmt die Seniorin, die an ihrem Ehrentag besonders schick aussieht in ihrem türkisfarbenen Pullover. Um den Hals trägt sie eine goldenen Kette, die Haare sind vom Friseur erst am Tag zuvor frisch gelegt worden.
Mit der Lupe studiert die jetzt 97-Jährige sorgfältig die städtische Glückwunschkarte, die der stellvertretende Bürgermeister Wolfgang Preuß an diesem Morgen überreicht hat – gemeinsam mit einem Strauß farbenfroher Tulpen. Während Sohn Friedhelm, der extra von seinem Wohnort am Wörthersee in Süddeutschland angereist ist, für die Blumen eine Vase organisiert, erinnert sich die betagte Dame gerne an ihr langes Leben zurück. „Früher habe ich mal im Großhandel gelernt, aber ich war nicht arbeiten, sondern bei unseren beiden Söhnen“, erzählt Ellen Eydorf, die auf Grund eine Oberschenkelhalsbruchs auf den Rollstuhl angewiesen ist. „Ich habe gerne Handarbeit gemacht, gehäkelt und gestrickt.“ Vor allem aber hing ihr Herz am Sport.
„Ich bin früher so gerne Ski gefahren“, schwärmt alte Dame, die zwar schlecht sieht und hört, aber geistig noch recht fit ist, „und ich war lange Mitglied im Männerturnverein Elberfeld. Erst vor zehn Jahren musste ich dort aufhören. Das war eine schöne Zeit.“ Noch heute freut sie sich, wenn Besuch kommt und ihr die neueste Ausgabe der MTV-Zeitung mitbringt. Manchmal sind das die Enkel. Auch die vier Urenkel versuchen, wenn es die Zeit erlaubt, nach der betagten Uroma und dem Uropa zu sehen.
Ehemann Alfred ist auch schon 93 Jahre alt und sitzt ebenfalls im Rollstuhl. Mehr als 72 Jahre sind die beiden mittlerweile verheiratet. Am Freitag wird mit der gesamten Familie bei Kaffee und Kuchen im Aufenthaltsraum des Seniorenheims gefeiert, in dem sich das Ehepaar sehr wohl fühlt. „Wir werden hier sehr gut versorgt, die Pflege ist auch liebevoll, und man erfüllt uns unsere Wünsche, wenn wir mal welche haben“, sagen die beiden Senioren unisono.