(msc) Da fehlt doch was: Wer am Montagmorgen an der Ecke Engerstraße/Donkwall in der Kempener Innenstadt vorbeikam, entdeckte dort, wo vorher seit Jahrzehnten eine Baumhasel stand, nur noch einen Stumpf. Drumherum lagen Sägespäne, ein paar Meter weiter waren die Überreste des Baums fein-säuberlich aufgestapelt. „Die Standsicherheit war aufgrund eines Pilzbefalles im Stammfußbereich nicht mehr gegeben“, teilte die Stadt Kempen auf Nachfrage den Grund für die Fällung mit. Der Baum wird sicher vermisst werden, diente er doch auch dem Außenbereich der benachbarten Eisdiele als Schattenspender.

Jedoch: „Am Stammfuß des Baumes wurde ein Pilzfruchtkörper festgestellt, der eine Holzzersetzung und Minderung der Standsicherheit verursacht. Weitergehende Untersuchungen und Messungen ergaben, dass die Schädigung bereits so weit fortgeschritten ist, dass eine umgehende Fällung notwendig ist“, so die Stadt weiter. Die Kempenerin Petra Paradys ist mit dem Baum sozusagen groß geworden, sie wuchs im Haus nebenan auf, kommt auch heute noch bis zu drei Mal am Tag an der Stelle vorbei – und bedauert den Verlust des Baumes sehr: „An ihm konnte man immer so schön die Jahreszeiten ablesen.“ Daher hofft sie, dass an derselben Stelle für Ersatz gesorgt wird.

„Es wird angestrebt, den gefällten Baum am gleichen Standort zu ersetzen“, teilt die Stadt Kempen weiter mit. Dies sei aber nur möglich, wenn eine ausreichend große Baumpflanzgrube als Wurzelraum für eine Neupflanzung hergestellt werden könne. „Besonders in der Innenstadt kann eine solche Baumpflanzgrube aufgrund von unterirdischen Ver- und Entsorgungsleitungen nicht immer realisiert werden. Inwieweit eine Nachpflanzung in diesem Fall möglich ist, wird seitens des Grünflächenamtes geprüft. Der Baumstumpf wird entweder im Rahmen der Arbeiten zur Nachpflanzung entfernt oder separat ausgefräst und überpflastert“, so die Stadt Kempen weiter. Weitere Baumfällungen in der Innenstadt seien derzeit nicht geplant.