Kultur in Kempen Ungewöhnliches Konzerterlebnis in der „Haltestelle“

Kempen · Vier Solocembalisten und ein Barockensemble.

Ute Gremmel-Geuchen ist durch die Orgelkonzerte gut bekannt.

Foto: Kurt Lübke

(jka) Die von Andreas Baumann privat betriebene Konzertstätte „Haltestelle“ in Kempen hat sich mit großartigen Interpreten der Jazzszene längst einen Namen gemacht. Jetzt aber plant man ein Konzert völlig anderer Art. Das verspricht auch wieder herausragende Qualität und wird mit großem organisatorischen Aufwand verbunden sein. „Concerti per Cembali“ nennt sich die Veranstaltung, bei der vier Cembalisten ihre eigenen Instrumente mitbringen und diese vor Ort aufeinander abstimmen werden.

Das Konzert findet am Donnerstag, 3. Oktober, um 17 Uhr (Einlass ab 16.15 Uhr, Eintritt 35 Euro) in der „Haltestelle“ an der St. Töniser Straße statt. Eine Kempenerin wird als Künstlerin dabei sein: Ute Gremmel-Geuchen, die das Konzert initiierte, ist nicht zuletzt durch die Orgelkonzerte in der Paterskirche sehr gut bekannt. Neben ihr spielen die Cembalisten Léon Berben, Ada Tanir und Christoph Scholz gemeinsam mit dem Barockensemble Capella 94 und Konzertmeister Emilio Percan. Das Streichensemble musiziert in der Besetzung 1.und 2. Violine, Viola, Violoncello und Kontrabass.

Konzerte mit mehreren Cembali sind nur äußerst selten zu hören – bei dem hohen, damit verbundenen Aufwand verständlich. Aufgeführt werden von Johann Sebastian Bach die Concerti für 2, 3 und 4 Cembali, die Bach zwischen 1729 und 1740 komponierte. Diese Cembalo-Konzerte gelten als die ersten Klavierkonzerte der Musikgeschichte. Bach selbst führte sie mit dem von Telemann gegründeten Collegium Musicum im „Zimmermannischen Caffee-Hauß“ in Leipzig auf. Bach-Biografen vermuten, dass Bach mit den Konzerten für mehrere Solo-Cembali auch seinen beiden ältesten Söhnen die Gelegenheit geben wollte, solistisch aufzutreten und dabei Erfahrungen zu sammeln.

In der „Haltestelle“ gibt Baumann den Solisten die Gelegenheit, schon einige Zeit vor dem Konzert ihre Instrumente aufzubauen und in der „Haltestelle“ zu proben. Er hofft, dass dieses Konzert auch die Schulen anspricht und Jugendliche und vielleicht auch Musikschüler animiert, sich die Cembali anzuhören. Karten gibt es unter

(jka)