Ressourcenschutz in Erkrath Kleidung tauschen statt wegwerfen kommt gut an

Erkrath · Die gemeinsame Tauschbörse von Awo und Volkshochschule ist ein fester Bestandteil des Veranstaltungs­kalenders geworden. Bis zu 150 Besucher pro Termin sind keine Seltenheit.

Die Mehrzahl der Börsen-Besucher sind Frauen. Mal wird Praktisches, mal Ausgefallenes gesucht.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

(hup) Angela Bauer freut sich schon auf die nächste Kleidertauschbörse am 10. Mai. „Wir schauen natürlich auch und tauschen mit“, sagt die Mitarbeiterin der Hochdahler Arbeiterwohlfahrt (Awo). In deren Räumen im Bürgerhaus Sedentaler Straße findet die Veranstaltung viermal im Jahr statt – so lange es eine nennenswerte Nachfrage gibt, heißt es. Die ist bislang mehr als gesichert.

Angela Bauer berichtet von großem Andrang, von jeweils rund 120, zuletzt auch schon mal 150 Börsen-Besuchern über drei Stunden Stöberzeit verteilt. Verwunderlich sei das nicht. „Ein Besuch lohnt sich immer und es macht Spaß. Es ist eigentlich immer etwas dabei, was passt, gefällt und mitgenommen wird“, sagt Bauer, die bislang vornehmlich Besucherinnen registriert hat und weniger Männer, auch wenn für sie ebenfalls gut erhaltene Kleidung zum Tauschen angeboten wird.

Ganz besonders erfreulich findet das Awo-Team den Besuch von mehreren jungen Frauen im Teenie-Alter: „Die sind vielleicht 16, 17 Jahre alt, waren von Anfang an mit dabei und sind sehr interessiert, was es alles zu entdecken gibt.“

Zur Auswahl liegt Bekleidung bereits, alles außer Unterwäsche und Strümpfe, außerdem Schuhe, Taschen und Gürtel. Es darf gestöbert, probiert und getauscht werden – ohne dass Geld im Spiel ist und im Sinne der Nachhaltigkeit.

Ein Zeichen
für Nachhaltigkeit

Hintergrund der Aktion ist, dass Bekleidung durch schnelle Kollektionswechsel immer mehr zur Wegwerfware wird, wie zum Beispiel der Naturschutzbund Deutschland (Nabu) informiert. Hierzulande kauft demnach jeder Bürger im Schnitt 60 neue Kleidungsstücke pro Jahr. Gleichzeitig wird jedes Stück nur noch halb so lange getragen wie vor 15 Jahren. Das liegt laut Nabu nicht nur daran, dass die Qualität schlechter geworden ist. Oft lande selbst neuwertige Kleidung in der Tonne, und nur ein kleiner Teil der Textilien werde recycelt.

Bei der Produktion von Kleidung werden viel Wasser und umweltschädliche Chemikalien eingesetzt, informiert der Nabu. Außerdem werden die Textilien oft unter ausbeuterischen und gesundheitsschädlichen Bedingungen hergestellt. Wer seine Kleidung länger trage, repariere und recycle, schone viele Ressourcen. Durch das Prinzip Kleidertausch könne trotzdem neuer Schwung in den Kleiderschrank gebracht werden.

Für Awo und Volkshochschule ist das einleuchtend – daher laden beide für Samstag, 10. Mai, von 14 bis 17 Uhr erneut zur Kleidertauschbörse in den Awo-Treff im Bürgerhaus Hochdahl ein. Die Veranstaltung richtet sich an Erkratherinnen und Erkrather, die sich von gut erhaltenen Kleidungsstücken trennen wollen und gleichzeitig auf der Suche nach neuen Lieblingsstücken für die Frühjahrsgarderobe sind. Dazu gibt es Kaffee und Kuchen gegen eine freiwillige Spende.

Wer mitmachen möchte, kann mit mindestens einem Kleidungsstück bis maximal zehn gut erhaltenen und sauberen Teilen vorbeikommen – kostenfrei und ohne vorherige Anmeldung. Kleidungsstücke, die keine neuen Besitzer finden, werden im Anschluss an die Veranstaltung zugunsten eines guten Zwecks gespendet, etwa dem örtlichen Sozialdienst SKFM für sein Gebrauchtwarenkaufhaus „Rundum“.

Weitere Termine der Erkrather Kleidertauschbörse sind bereits für den 12. Juli und den 8. November geplant. Ausführliche Informationen zur Aktion gibt es auf der Internetseite der Volkshochschule Erkrath unter www.vhs-erkrath.de. Rückfragen können telefonisch unter 02104 948698 an das Awo-Team gestellt werden.

(hup dne)