Henkel-Preis der Diana Vollblutstute Toy auf Mission Sieg

500.000 Euro werden beim Henkel-Preis der Diana ausgeschüttet. Das Galopprennen zählt zu den höchstdotierten in Europa.

Vor zwei Jahren gewann den Henkel-Preis die Stute Miss Yoda. Sie gehörte dem deutschen Unternehmer Georg von Opel. Nun hat er Anteile an der drei Jahre alte Vollblutstute Toy aus Irland, die zu den Favoriten gehört.

Foto: HORSTMUELLER GmbH

Am Sonntag wird gegen 8 Uhr morgens von einem kleinen Flughafen in Ballydoyle in der irischen Grafschaft Tipperary eine Maschine mit dem Ziel Düsseldorf abheben. An Bord sind neben der Crew mehrere Menschen, deren ausschließliche Aufgabe es ist, sich um die wertvolle Fracht zu kümmern. Es ist die drei Jahre alte Vollblutstute Toy. Ihre Mission: Der Sieg im Henkel-Preis der Diana auf der Grafenberger Rennbahn.

Ballydoyle beherbergt eines der größten privaten Trainingsanlagen der Welt. Sie gehört einer Besitzergemeinschaft rund um die irische Familie Magnier, dort werden seit Jahrzehnten Pferde gezüchtet, trainiert und vermarktet. Big business, lange schon nicht mehr nur auf Irland beschränkt, Dependancen gibt es mittlerweile in den USA und in Australien.

Mit im Boot ist der in der Schweiz lebende deutsche Unternehmer Georg von Opel. Bei vielen in Ballydoyle stehenden Pferden hält er Anteile, so auch bei Toy. Schon vor zwei Jahren war er in Düsseldorf, als seine Stute Miss Yoda den Henkel-Preis der Diana gewann. Diese stand noch in seinem alleinigen Besitz, Toy besitzt er zusammen mit seinen Partnern Derrick Smith, Sue Magnier und Michael Tabor.

Ein Sieg steigert den
Zuchtwert einer jeden Stute

Der Aufwand um das Pferd, die exklusive Anreise, sie wird nicht aus Spaß betrieben. Es geht um viel Geld. 500 000 Euro beträgt das Preisgeld im Henkel-Preis der Diana, damit zählt das Rennen zu den höchstdotierten in Europa. Und ein Sieg oder eine vorderer Platzierung steigert den Zuchtwert einer jeden Stute. Und so betont Trainer Aidan O’Brien: „Wir würden nicht nach Düsseldorf kommen, wenn wir uns nicht etwas ausrechnen würden.“

Startbox 7 ist im
14-köpfigen Feld ideal

Rund zweihundert Pferde stehen in seinem Stall, vergangene Woche waren noch 18 in der „Diana“ gemeldet, letztendlich hat man sich für Toy entschieden. Gerade war sie Zweite im irischen Pendant des Düsseldorfer Rennens gewesen, Leistungen in Frankreich zuvor waren allerdings eher enttäuschend, „doch da lief Einiges gegen uns“, sagt O’Brien. Das kann auch auf dem sehr wendigen Kurs an der Rennbahnstraße in Grafenberg mit seinen An- und Abstiegen, den Kurven und der relativ kurzen Zielgeraden passieren. Startbox 7 ist im 14-köpfigen Feld jedoch ideal, nicht zu weit außen, im Sattel sitzt zudem ein Mann, der zu den Weltbesten seines Berufsstandes zählt: Ryan Moore, ein stoischer, wortkarger 38 Jahre alter Brite. Er ist erster Jockey am Stall von O’Brien. Für seine Pferde jettet er im Privatjet nahezu permanent um die Welt, am Sonntag halt nach Düsseldorf.

Deutschland ist eher nicht sein bevorzugtes Arbeitsgebiet, da O’Brien dort nur selten Starter hat, auf der Grafenberger Bahn ist er überhaupt erstmals tätig. Eine gründliche Inspektion der Örtlichkeiten ist somit Pflicht, zudem reitet er im Vorfeld der „Diana“ im Rahmenprogramm ein Pferd des deutschen Trainers Christian von der Recke. Es wird halt nichts dem Zufall überlassen.