Radtour durch Viersen Radeln durch Vorst, Anrath und am Schluff entlang

Anrath/Vorst · Rund anderthalb Stunden dauert unsere familienfreundliche Radroute, bei der es allerhand zu entdecken gibt.

 Unsere Autorin Fiona Schultze auf dem Fahrrad in Süchteln unterwegs.

Unsere Autorin Fiona Schultze auf dem Fahrrad in Süchteln unterwegs.

Foto: Ja/Knappe, Joerg (jkn)

Die Blumen blühen am Wegesrand, auch die Rotkehlchen und Drosseln singen wieder: Der Frühling ist endlich da. Eine Radtour durch den Kreis Viersen lohnt sich, um die Heimat auf zwei Rädern in nahezu wortwörtlich voller Blüte zu entdecken.

Unsere Tour beginnt am Bahnhof in Viersen, den man einfach mit Bus und Bahn erreichen kann. Zudem gibt es dort genügend Parkplätze, um das Auto für eine Radtour abzustellen. Die etwa 22 Kilometer lange Route führt zunächst von dem Bahnhofsplatz in Viersen bis zum Lindenplatz in Süchteln. Dafür startet man auf der Brüsseler Allee, nimmt im Kreisverkehr die zweite Ausfahrt und fährt am Radweg der Kanalstraße/Sittarder Straße bis zur Kreuzung Rahserstraße geradeaus. Daraufhin biegt man in die Rahserstraße links ein, um auf den Radweg zu gelangen.

 Das Weberdenkmal aus dem Jahr 1928 in Süchteln erinnert ans alte Handwerk.

Das Weberdenkmal aus dem Jahr 1928 in Süchteln erinnert ans alte Handwerk.

Foto: Fiona Schultze

Nach knapp sechs Kilometern erreicht man den Marktplatz in Süchteln. Bei einer kurzen Rast kann man den alten Weberbrunnen und die St.-Clemens-Kirche anschauen. Das Weberdenkmal steht direkt in Süchtelns Fußgängerzone gegenüber der Kirche und wurde 1928 gebaut. Es steht für die Zeit der Handweberei, ein Handwerk, das vor allem in Süchteln sehr verbreitet war. Weiter geradeaus Richtung Lindenplatz kann sich jeder Radfahrer, der eine Erfrischung braucht, eine Kugel Eis kaufen.

 Die Radtour führt auch am Alten Süchtelner Rathaus an der Tönisvorster Straße vorbei.

Die Radtour führt auch am Alten Süchtelner Rathaus an der Tönisvorster Straße vorbei.

Foto: Fiona Schultze

Weiter führt die Route auf die stillgelegte Schlufftrasse. Um sie zu erreichen, fährt man aus der Fußgängerzone hinaus auf die Tönisvorster Straße. An der zweiten Kreuzung biegt man leicht links auf den Radweg ab und wählt bei der Gabelung den ausgeschilderten Radweg Richtung Sankt Tönis. Heutzutage pendelt die historische Eisenbahn nur noch jeden Sonntag zwischen Sankt Tönis und dem Hülser Berg.

 Ein gutes Stück des Weges führt über die stillgelegte Schlufftrasse – mit toller Aussicht.

Ein gutes Stück des Weges führt über die stillgelegte Schlufftrasse – mit toller Aussicht.

Foto: Fiona Schultze

Die alte Schlufftrasse bietet einen tollen Blick auf die Niers und verfügt über gute Radwege, mehrere Rast- und Einkehrmöglichkeiten und einen großen Spielplatz – ideal für eine kleine Pause, in der sich die Kinder austoben können. Besonders sportliche Personen kommen auf dem Spielplatz ebenfalls auf ihre Kosten: Ein Outdoor-Trainingsgerät bietet verschiedene Möglichkeiten des Krafttrainings.

Zurück auf der Route: Nach einigen Metern auf der Kniebelstraße erblickt man die Vorster Kirche und biegt in die Straße Vossenhütte ab.

Halbzeit: Nach elf Kilometern kommt man auf dem pittoresken Markplatz in Vorst an. Das „Eis-Paradies“ bietet eine kühle Erfrischung, eindrucksvoll: die große Pfarrkirche St. Godehard. Die Strecke führt weiter über die Clevenstraße, rechts auf den Eduard-Heinkes-Platz, an der Hauptstraße vorbei auf einen Radweg, der die Radler durch kleine Wohngebiete nach Willich-Anrath leitet. Nebenbei passiert man den Anrather Bahnhof. Über die Brückenstraße und Süchtelner Straße erreicht man die Clörather Mühle. Am Feldwegesrand: ein kleines Heiligenhäuschen.

Angekommen an der Clörather Mühle gibt es einen Tisch und Bänke, die zum Pausieren einladen. Zudem kann man an der Einkehrmöglichkeit so einiges über die Heimat erfahren: Infotafeln berichten über die Natur und Kultur im Kreis Viersen (und ein Storchenpaar brütet unweit der Mühle, ist aber tagsüber oft ausgeflogen). Die umliegenden Feuchtwiesen bieten nicht nur den Störchen Lebensraum, sondern auch Reihern und Fröschen. Ein Schild mit einer abgebildeten Kröte macht auf die Krötenwanderungen an der Niers aufmerksam. Vorbei an der Clörather Mühle, durch den Hofbruch, fährt man an der Viersener Niers entlang und entdeckt ein verstecktes Baggerloch hinter den Bäumen. Daraufhin überquert man am Restaurant „Shanghai-Garden“ die Krefelder Straße und steuert den Bahnhofsplatz an. Bevor man sich wieder auf den Heimweg macht, lohnt sich ein kurzer Halt am idyllischen Nordkanal.