Mehrere Tote Feuerwehr Düsseldorf und DLRG warnen: „Im Rhein herrscht Lebensgefahr“
Düsseldorf · In diesem Jahr mussten die Düsseldorfer Retter schon zu mehr als 20 Einsätzen am Rhein ausrücken. Für einige Menschen kam jede Hilfe zu spät - nun wird ausdrücklich gewarnt.
Hitze-Hoch „Ulla“ lockt derzeit viele Menschen in NRW in Freibäder, Seen - und auch Flüsse. Doch Behörden und Verbände warnen eindringlich davor, im Rhein schwimmen zu gehen. „Im Rhein herrscht Lebensgefahr“, mahnen DLRG, die Wasserwacht des Roten Kreuzes, Wasserschutzpolizei und die Düsseldorfer Feuerwehr in einer gemeinsamen Erklärung.
Retter in Düsseldorf mussten schon oft zum Rhein ausrücken
Allein die Feuerwehr Düsseldorf musste nach eigenen Angaben in diesem Jahr bereits 25 Mal ausrücken, um Menschen aus dem Rhein zu retten. Für vier Menschen sei die Hilfe jedoch zu spät gekommen, sie ertranken.
Selbst in geringer Wassertiefe könne die starke Strömung im Rhein gefährlich werden, so Michael Grohe von der DLRG Nordrhein. Auch die Sogwirkung der Schiffe auf der viel befahrenen Wasserstraße sei ein enormes Risiko: „Auf dem Standstreifen der Autobahn geht man ja auch nicht spazieren“, erklärte Grohe.
Dabei ist das Baden im Rhein an vielen Stellen erlaubt - ratsam ist es nach Ansicht der Fachleute aber trotzdem nirgends. Regelrechte Badeverbote gibt es nur abschnittsweise, etwa in der Nähe von Häfen, Schleusen oder Brücken. An solchen Stellen fährt die Wasserschutzpolizei bereits schwerpunktmäßig Streife, wie ein Sprecher sagte. In Bonn klären zwei Polizisten Grundschüler über die Gefahren des Badens im Rhein auf.
Trotz aller Risiken hält zumindest die DLRG ein generelles Badeverbot im Rhein nicht für die Lösung des Problems. Es ließe sich nur schwer kontrollieren, „dafür ist der Fluss einfach zu lang“, sagte Michael Grohe: „Es würden trotzdem Menschen baden gehen. Uns bleibt nur, sie davor zu warnen.“