Freizeit am Rhein Im Sommer wird der Rhein in Düsseldorf zum Treffpunkt

Düsseldorf · Ein Tag am Fluss kann wie ein Kurzurlaub sein – wenn man einige Regeln beachtet. Vor allen Dingen, wenn es um Abkühlung geht.

Das ruhige Niederkasseler Rheinufer wird im Sommer oft zum Ausflugsziel für Düsseldorfer, die grillen möchten.

Foto: picture alliance / Roland Weihrauch/Roland Weihrauch

„Es gibt nichts zu verbessern, nichts was noch besser wär‘, außer dir im Jetzt und Hier und dem Tag am Meer“, besingen die Fantastischen Vier den Aufenthalt am Meer. Düsseldorf liegt zwar nicht am Meer, aber bei sommerlichen Temperaturen wird ein Tag am Rhein schon mal zu einem Kurzurlaub. Besonders begehrt sind Plätze am Rheinufer mit Sandstrand, wie am Paradiesstrand. Im Rheinpark trifft man sich zum Kicken und auch die Sandbuchten in Niederkassel oder in Benrath laden zum Verweilen ein.

Abkühlen sollte man sich an heißen Tagen aber nicht im Rhein. Im Bereich von 100 Metern vor und hinter einer Hafeneinfahrt ist es verboten, im Rhein zu schwimmen. Wer hier von der Wasserpolizei erwischt wird, muss mit einem entsprechenden Bußgeld rechnen. Grundsätzlich wird auch davon abgeraten, im Fluss zu schwimmen. „Schwimmen im Rhein ist lebensgefährlich“, sagt Michael Grohe, Pressesprecher der DLRG Landesverband Nordrhein. „Der Rhein ist eine international genutzte Wasserstraße und kein Schwimmbad.“ Damit sei der Fluss vergleichbar mit einer Eisenbahnstrecke oder einer Autobahn. „Niemand käme auf die Idee, am Bahndamm oder auf einem Standstreifen Sport zu treiben“, so Grohe. Schiffsführer könnten einen winzigen Kopf im Wasser nicht erkennen und selbst wenn sie ihn sähen, hätten sie keine Möglichkeit, das Schiff zu stoppen. Es habe einen viel zu langen Bremsweg.

Gefahren lauern nicht nur wegen der Schifffahrt, sondern auch wegen den unberechenbaren Strömungen des Rheins. Die ziehen sogar erfahrene Schwimmer ins Wasser, das eine Geschwindigkeit hat, gegen die man manchmal absolut nicht anschwimmen kann. Noch gefährlicher ist der Rhein für kleine Kinder – auch wenn sie nur im flachen Wasser am Ufer spielen. „Wenn Schiffe vorbeifahren, ziehen sie zunächst Wasser vom Ufer weg, das in Form einer Welle zurückkommt und Kindern den Boden unter den Füßen wegziehen kann“, sagt Christian Hellbach vom Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Köln. Das ist gefährlich, weil das Wasser anschließend auch schneller abfließt und der Sog das Kind mitreißen kann. „Die Strömung ist viel zu stark, als dass man sich befreien kann“, so Hellbach.

Es gibt viele Möglichkeiten, den Rhein gefahrlos zu nutzen

Wer mit Rheinaussicht schwimmen will, findet im Strandbad Lörick ein ungestörtes Plätzchen. Das Freibad liegt direkt am Fluss und bietet auf knapp 100 000 Quadratmetern viel Platz. Aber auch am Rheinufer gibt es ja genug zu tun: Zum Beispiel kann man die zahlreichen Schiffe beobachten, die mal mehr oder weniger gemächlich vorbeischippern. „Wer den Rhein auf dem Wasser genießen will, kann am Rheinufer in der Altstadt jede Menge Schiffsfahrten buchen“, sagt Thorsten Schaar von Düsseldorf Tourismus.

Bei einer Rafting-Tour können Abenteurer den Fluss selbst entdecken. Radfahrer fühlen sich meist auf der linken Rheinseite wohl: Denn dort haben sie mehr Platz, genauso wie Spaziergänger und Jogger, die sich die flachen Rheinwiesen nur mit grasenden Schafen teilen müssen.

Das Rheinufer bietet eine tolle Kulisse für ein Barbecue, so dass auch Stadtbewohner ohne Balkon nicht aufs Grillen verzichten müssen. „Das Grillen wird geduldet“, sagt der Sprecher des Ordnungsamtes, Volker Paulat. Wichtig sei aber, dass das Feuer im Kiesbett des Rheins gemacht werde, Rasenflächen dabei nicht beschädigt werden und vor allem, dass die Kohle nachher ordentlich gelöscht wird. „Das ist sehr unangenehm, wenn die Glut nicht vollständig erloschen ist und Kinder barfuß darüber laufen“, warnt Paulat. Müll, der beim Grillen entsteht, soll selbstverständlich wieder mitgenommen werden. Dafür stehen seit Ostern wieder 200 Saisonmülltonnen am Rheinufer – 30 mehr als 2018. Ergänzt wird die Kampagne durch „Promotion-Teams“, die am Rhein unterwegs sind, auf die vorhandenen Entsorgungsmöglichkeiten hinweisen und bei Bedarf auch Abfallsäcke ausgeben.