S-Bahnhof Gerresheim Gerresheim: S-Bahnhof-Unterführung wird viel teurer

Düsseldorf · Die Stadt legt eine neue Vorlage für das Endlos-Projekt vor: Nun soll es nicht mehr 9,6, sondern 28 Millionen Euro kosten. Wann es realisiert wird, steht weiterhin in den Sternen.

So sah der Siegerentwurf für den Tunnel 2010 aus.

Foto: Stadt Düsseldorf

Der Bau einer Fußgänger-Unterführung am Gerresheimer S-Bahnhof gehört zu den unendlichen Geschichten in der Düsseldorfer Stadtplanung. Vor neun Jahren schon kürte eine Jury den Siegerentwurf für eine helle, neun Meter breite Unterführung unter den Bahngleisen, die zugleich den durch die Gleise zerschnittenen Gerresheimer Süden verbinden soll. Getan hat sich seitdem praktisch nichts. Im Haupt- und Finanzausschuss legte Verkehrsdezernentin Cornelia Zuschke am Montag eine abgeänderte Vorlage des ersten Bedarfsbeschlusses von 2013 vor. Wesentlichter Inhalt: Die Planung der Unterführung wird fortgesetzt, aber es wird alles viel teurer – und dauert noch viel länger.

Nach damals 9,6 schätzt die Stadt jetzt die Gesamtkosten auf 28 Millionen Euro. Der Anteil der Stadt indes soll dabei „nur“ von 4,2 auf 8,7 Millionen Euro steigen. Alternativ wird eine preiswerte „Fiktivvariante“ vorgestellt, die keine Rampen und nur einen 5, 40 Meter breite Unterführung vorsieht.

Neben den massiven Baupreissteigerungen in den letzten Jahren basieren die Mehrkosten auf einem veränderten Bauverfahren. Aufgrund der CKW-Grundwasserverunreinigungen durch die frühere Glashütte stellte sich heraus, dass die geplante großflächige Grundwasserabsenkung nicht möglich ist, weil die CKW-Fahne verschleppt werden könnte. Nun soll der Tunnel im Schutz einer wasserundurchlässigen Baugrube errichtet werden, was alleine Mehrkosten von acht Millionen Euro verursacht.

Dass es nun tatsächlich voran geht, sollte man aber nicht hoffen. Unklar bleibt, ob Bund und Land das Projekt bezuschussen, zumal es mit dem Umbau des S-Bahnhofs zusammenhängt. Die Stadt selbst geht davon aus, dass der Zuwendungsbescheid frühestens in 26 (!) Monaten vorliegt. Das weitere Vorgehen soll nun mit dem Land und der DB Station & Service abgestimmt werden.