Krankenhaus Gerresheimer Krankenhaus: Stadt ist enttäuscht von Sana

Düsseldorf · Politiker kritisieren die Kreißsaal-Schließung, dennoch wird die Stadt weitere Anteile an den Kliniken an Sana verkaufen – allerdings nicht alle.

Christian Engler (Sana) vor dem Gerresheimer Krankenhaus.

Foto: Young David (DY)

Medizinisch und finanztechnisch: Die Sana-Kliniken sind in diesen Tagen zum Politikum geworden. Für viel Kritik sorgt zum einen die dauerhafte Schließung des Kreißsaals am Gerresheimer Krankenhaus – parteiübergreifend: „Das ist enttäuschend und in einer wachsenden Stadt auch sehr problematisch“, sagt SPD-Bürgermeisterin Klaudia Zepuntke. Vor Ort erinnert die CDU Sana an ihren „Versorgungsauftrag“: Viele junge Paare wollten, dass ihr Baby im heimatlichen Gerresheim zur Welt komme, sagt Rainer Klöpper, das ei nun nicht mehr möglich.

Und in dieser Situation verhandeln der Münchener Sana-Konzern und die Stadt Düsseldorf über den Verkauf weiterer Anteile der Stadt an den Kliniken. 49 Prozent hält die Stadt noch, nachdem sie 2007 51 Prozent an den damals städtischen Krankenhäusern Gerresheim und Benrath an Sana verkauft hatte. Für den Betriebsrat, aber auch für Teile der Politik, ist die Schließung der Geburtshilfeabteilung an der Gräulinger Straße der Beweis, dass die Stadt weiter Anteile, also Einfluss behalten muss. Für FDP-Fraktionschef Manfred Neuenhaus wird eher umgekehrt ein Schuh daraus: „Wir haben noch 49 Prozent  und konnten nichts gegen die Kreißssaal-Schließung machen.“

Da gibt ihm Zepuntke recht, rechtlich mache es keinen Unterschied, ob wir 49 oder nur 25,1 Prozent halten. Aber wir wollen ein Zeichen setzen, auch und gerade für die Mitarbeiter, die sich sorgen und die Stadt weiter im Boot behalten wollen“. Dennoch: Bis  März will die Stadt weitere 24,9 % an Sana verkaufen, der Preis: rund 7 Millionen Euro. A.S.