Neuss DLRG rettet Kinder aus dem Rhein

Drei Kinder waren offenbar von der Strömung mitgerissen worden. Die Besatzung eines Patrouillenboots half.

Foto: DLRG Neuss

Neuss. Lutz Seebert findet deutliche Worte. „Fünf Minuten später, und es wäre wohl zu spät gewesen“, sagt der Einsatzleiter der DLRG-Ortsgruppe Neuss. Sonntagabend hatten die Lebensretter bei einer Patrouillenfahrt auf dem Rhein drei Kinder in Not entdeckt.

Sie waren am Himmelgeister Ufer offenbar beim Spielen zu weit in den Fluss geraten und von der Strömung mitgezogen worden. Etwa zwölf Meter seien sie vom Ufer entfernt gewesen. „Zwei Kinder versuchten, ein drittes Kind über Wasser zu halten. Aber das schafften sie nicht“, sagt Seebert. Ein speziell ausgebildeter Strömungsretter sprang — mit Neoprenanzug und Rettungsweste — sofort ins Wasser und bekam einen fünfjährigen Jungen, der sich schon unter Wasser befand, zu fassen. „Wären wir nur ein bisschen später vorbeigekommen, hätte es der Junge wohl nicht geschafft“, meint Seebert. Die Bootsbesatzung nahm die Kinder auf und brachte sie in Sicherheit.

Die drei Kinder — neben dem Fünfjährigen, ein sechs Jahre alter Junge und ein acht Jahre altes Mädchen — sind der Mutter übergeben worden, die bereits besorgt am Himmelgeister Rheinufer wartete. „Die Kinder waren ansprechbar und schienen soweit in Ordnung zu sein. Sicherheitshalber wurde trotzdem ein Rettungswagen gerufen“, erklärt Seebert. Kinder und Mutter seien leicht geschockt gewesen.

Die DLRG Ortsgruppe Neuss unterhält ihre Rheinwache in Uedesheim und passt mit auf, dass im gesamten Neusser Rheinbereich nichts passiert. Da der Himmelgeister Sandstrand direkt gegenüber ist, haben die Neusser auch diesen Abschnitt im Blick. Etwa alle anderthalb bis zwei Stunden machen die Rettungsschwimmer, Bootsführer und Helfer zudem eine Patrouillenfahrt — und wissen, wie tückisch der Rhein ist. „Wir raten dringend davon ab, dort baden zu gehen. So schön zum Beispiel der Himmelgeister Sandstrand auch sein mag: Am besten bleibt man ganz aus dem Wasser“, betont Seebert. „Schwimmen im Rhein ist lebensgefährlich.“ Diese Warnung gilt explizit nicht nur für Kinder. „Bei entsprechender Strömung reißt es auch einen durchaus starken Mann fort“, erklärt Seebert.

Um genau in solchen Fällen das Schlimmste zu verhindern, sind die DLRG-Mitglieder in Uedesheim vor Ort. Allein im vergangenen Jahr haben sie während der Sommersaison mehr als 4800 Wachstunden dort verbracht. Rund 30 Rettungsschwimmer plus Helfer sind dabei in Uedesheim über die Saison im Einsatz. Am Sonntag waren insgesamt 13 Leute vor Ort.