Fliegerbombe in Paderborn: Straße wegen Sensationstourismus gesperrt
Paderborn. Nach dem Fund einer Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg im Vorgarten einer Paderborner Familie hat der Bürgermeister der Stadt mehr Rücksichtnahme für die Anwohner gefordert.
Michael Dreier (CDU) appellierte, nicht in „Sensationstourismus zu verfallen“, wie die Stadt Paderborn nach einer Sitzung des Krisenstabs am Dienstag mitteilte. Der 1,8 Tonnen schwere britische Blindgänger war bei Gartenbauarbeiten nur 80 Zentimeter unter der Erdoberfläche gefunden worden. Er soll am Sonntag entschärft werden.
„Es gibt sogar Leute, die einfach bei der Familie klingeln oder Fotos von der Bombe im Wohngebiet machen wollen“, berichtete ein Stadtsprecher. Um weitere Sensationslust einzudämmen, sei die Straße nun nur noch für den Anwohnerverkehr freigegeben. Gleichzeitig zeichne sich eine große Hilfsbereitschaft ab. Viele Menschen böten sich etwa an, Betroffene unterzubringen.
Für die Entschärfung müssen die mehr als 26 0000 Anwohner in einem eineinhalb Kilometer großen Radius um den Fundort nahe der Universität ihre Häuser verlassen. Vier Krankenhäuser und vier Pflegeheime sind ebenfalls von der größten Evakuierungsmaßnahme der Stadt nach dem Zweiten Weltkrieg betroffen. dpa