Landgericht Hagen Frau nach Schuss auf einem Auge blind: Angeklagter schweigt
Hagen · Ein 35-jähriger Mann soll im Juni in Hagen auf vier Menschen geschossen haben. Alle Opfer wurden schwer verletzt. Zum Prozessauftakt kommen zahlreiche Angehörige als Zuschauer ins Landgericht.
Ein 35-jähriger Mann aus Hagen muss sich seit Montag wegen vierfachen versuchten Mordes und schwerer Körperverletzung vor dem Hagener Schwurgericht verantworten. Er soll im Juni erst seine Ehefrau und anschließend drei weitere Personen in einem Friseursalon mit Pistolenschüssen schwer verletzt haben.
Verhältnis unterstellt
Laut Anklage unterstellte der Familienvater seiner Frau ein Verhältnis mit einem Angestellten des Friseursalons. Aus Wut soll der Türke deshalb zunächst in der gemeinsamen Wohnung zweimal auf die 33 Jahre alte Frau geschossen haben. Eine Kugel drang dabei in den Kopf ein. Die Frau ist seitdem auf dem linken Auge erblindet.
Anschließend soll der 35-Jährige zu dem Friseursalon gefahren sein und dort auf zwei Angestellte und eine Kundin geschossen haben. Er habe damit seinen Besitzanspruch bezüglich seiner Ehefrau untermauern wollen, heißt es in der Anklageschrift. Die drei Personen in dem Salon wurden in Brust und Oberkörper getroffen.
Viele Angehörige im Saal
Als der Angeklagte zum Prozessauftakt in den Saal geführt wurde, weinten zahlreiche Menschen im Zuschauerbereich des Verhandlungssaals. Viele Freunde und Angehörige des Paares waren gekommen.
Ein psychiatrischer Sachverständiger geht nach einer ersten Untersuchung davon aus, dass sich der Angeklagte zur Tatzeit in einem psychotischen Zustand befunden habe und deshalb nur vermindert schuldfähig gewesen sei.
Zum Prozessauftakt erklärte der 35-Jährige, dass er zur Sache keine Angaben machen wolle.
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