Adventsdorf in Wuppertal „Schlittenzauber“ verzaubert die Ronsdorfer Anlagen
Wuppertal · Das festliche Adventsdorf begeistert die Besucher und stärkt den Gemeinschaftssinn.
Den „Schlittenzauber“, nämlich ein kleines Adventsdorf, aufgebaut an den unterschiedlichsten Orten in Ronsdorf, eingerahmt von vielen festlich geschmückten Schlitten, gibt es schon seit Jahren, doch besonders zauberhaft ist er erst in diesem Jahr geworden. Da standen rund 40 dieser vor allem von Kindern so geliebten Winterfahrzeuge nämlich am vergangenen Wochenende am Gerätehaus des Ronsdorfer Verschönerungsvereins in den Ronsdorfer Anlagen und vermittelten am Friedenshort den Eindruck einer stimmungsvollen Waldweihnacht.
Christel Auer, Vorsitzende des Ronsdorfer Heimat- und Bürgervereins (HuB), die den Schlittenzauber vor Jahren ins Leben gerufen hatte, fand, dass es auf den Südhöhen hierfür keine bessere Umgebung gebe, als einen winterlichen Wald. Gedanken, die bei Martin Schwefringhaus, dem Vorsitzenden des Ronsdorfer Verschönerungsvereins (RVV) auf fruchtbaren Boden fielen. Man beschloss die Sache gemeinsam anzugehen, vor allem die freiwilligen Helfer in „konzertierter Aktion“ wirken, die Buden und Stände vor dem Gerätehaus des RVV am Friedenshort aufbauen und für das gastronomische Angebot sorgen zu lassen.
Angefangen hatte es am Freitag bei eher unwirtlichen äußeren Umständen: kalt sowieso, aber dazu Schneeregen. „Um 17 Uhr haben wir eröffnet, um 17.10 Uhr war es schon richtig voll“, berichtete Martin Schwefringhaus, und am Abend, als zur selben Zeit an den gastronomischen Buden am Hauptbahnhof gähnende Leere herrschte und man die tatenlosen Standinhaber bedauerte, floss der Glühwein in Strömen und war im Laufe des Abends sogar ausverkauft. „Mit so einem Erfolg hatten wir nicht gerechnet“, gab Christel Auer zu und erinnerte sich daran, wie alles vor Jahren mit acht Schlitten begonnen hatte.
„Die Schlitten hatte sich die Kinder in einem Schneewinter bei uns ausgeliehen, und im Laufe der Jahre kamen einige dazu, die wir unter anderem beim Sperrmüll gefunden hatten, weil es in schneelosen Jahren keine Verwendung mehr dafür gab.“ Christel Auer fand, dass es schade um die schönen Schlitten sei und sammelte sie in einem Raum des Heimat- und Bürgervereins. Und dann kam die Idee vom „Schlittenzauber“, die bei den Ronsdorfern begeisterten Anklang fand. Viele Schlitten wurden gestiftet, und am vergangenen Wochenende waren es 40, die nicht über die nur kurzfristig weißen Hänge flitzten, sondern, dekoriert mit Weihnachtskugeln, eine attraktive Kulisse bildeten.
Prächtige Resonanz auch am Samstag, wo es rund um die Stände zwar dank der niedrigen Plus-Temperaturen ein wenig matschig war, doch sich das nicht auf den Appetit oder den Kaufwillen auswirkte. Beide veranstaltenden Vereine hatten Zelte aufgebaut, in denen man Curry- und Bratwurst, Pommes und zum Nachmittag Kaffee, Waffeln und selbst gebackene und gestiftete Kuchen konsumieren konnte. Aber auch selbst nach Geheimrezepten gemixten Essig und Likör, und natürlich die beliebte Erbsensuppe mit Wursteinlage, die aus dem großen Topf am besten schmeckt. Für den Gabentisch hatten die Mitglieder des HuB und des RVV einiges im Angebot. Weihnachtsgebäck, Gestricktes und Gehäkeltes.
Die Glühweinvorräte waren längst wieder aufgefüllt, alkoholfreier Punsch wartete auf die schon dem Fest entgegenfiebernden Jüngsten und die Auto fahrenden Gäste.
Christel Auer und Martin Schwefringhaus sahen mit Freude, dass Schlittenzauber und Ronsdorfer Anlagen zwei Dinge sind, die zusammengehören. „Der Erlös der Waldweihnacht kommt beiden Vereinen zugute“, so der RVV-Vorsitzende und dankte wie auch seine Kollegin vom HuB den vielen freiwilligen Helferinnen und Helfern, die den stimmungsvollen Zauber erst möglich gemacht hatten. Einen Weihnachtsmarkt wird es in Ronsdorf übrigens am zweiten Adventswochenende auch noch geben, wenn auf dem Bandwirkerplatz die Lichter angehen.