Besondere Angebote in Elberfeld Das bietet die Wuppertaler Außengastronomie im Winter

Wuppertal · Egal ob mit Heizstrahler oder ohne: Die Elberfelder Wirte lassen sich einiges einfallen.

Jordis Gabler vor den beliebten „Iglus“, die die Gäste von „60 Seconds to Napoli“ vor Wind und Kälte schützen.

Foto: Anna Schwartz

Während es immer früher dunkel wird und auch die Temperaturen langsam in den ungemütlichen Bereich sinken, geht einerseits die Saison der Weihnachtsmärkte los, während andererseits bei den meisten Gastronomien die Sitzmöglichkeiten im Freien reduziert oder ganz entfernt werden. Allerdings lässt sich auch ein gewisser Trend beobachten, wonach einige Restaurants und Kneipen auch weiterhin die Außenflächen bespielen.

Etwas Besonderes bietet jetzt die Pizzeria 60 Seconds to Napoli im Köbo-Haus: Auf der großen Terrasse unterhalb der Schwebebahn sind neun Iglus aufgebaut, die ein wenig an Schneekugeln erinnern. Darin befinden sich Stühle und Tische, per integrierten Heizstrahlern werden die Iglus aufgewärmt. Je nach Größe finden acht bis 14 Menschen in den Kugeln Platz. Extra Gebühren fallen nicht an, allerdings ist ein Mindestumsatz von 150 Euro pro Iglu Voraussetzung für die Nutzung. Eine vorherige Reservierung wird empfohlen, wie Frauke Pezely, Assistentin der Geschäftsführung der Pizza-Kette, mitteilt. „Etwas Vergleichbares gibt es in NRW nicht, daher stoßen die Iglus auf außerordentlich große Beliebtheit“, erklärt sie. Geplant ist, die „Winterworld“ bis Ende März aufgebaut zu lassen. Derzeit sei die Nachfrage besonders an den Abenden und am Wochenende sehr hoch.

Auch an anderen Stellen in Elberfeld finden sich noch Sitzplätze im Freien. Diese seien auch nachgefragt, erklärt die Inhaberin von Milias Coffee, Imke Fleischhauer. „Auf Heizpilze verzichten wir aber schon seit Jahren“, betont sie. Man könne nicht ständig vom Klimaschutz reden und dann die Fußgängerzone heizen. Für ihre Gäste, die auch im Winter gerne draußen sitzen möchten, liegen Felle und Decken bereit. „Früher hatten wir auch mal Plastikseitenwände, mit denen die Außenbereiche besser vor Regen und Wind geschützt waren, auf die verzichten wir mittlerweile aber auch“, führt Fleischhauer weiter aus.

Einerseits habe man draußen vor allem Raucher sitzen und da sei es gut, wenn genügen Wind durchweht, andererseits sei es eben auch Winter. Da müsse man sich bewusst machen, dass es draußen nicht mehr so gemütlich ist. Gerade jetzt in der Vorweihnachtszeit plant sie einige besondere Essensangebote an den Adventssonntagen und aktuell gibt es die alljährliche Weihnachtstombola.

Wo sich im Sommer viele Tische von Mio3 sammeln, steht jetzt eine Holzbude mit Weihnachtsdeko und mehrere Stehtische unter Schirmen mit Heizstrahlern. „Da gibt es dann Glühwein, Kinderpunsch und Kakao, das wird von den Gästen gut angenommen“, erklärt ein Mitarbeiter. Unter der Woche wird nachmittags geöffnet, am Wochenende dann den ganzen Tag. Es sei einiges zu tun, dabei habe die Vorweihnachtszeit ja noch gar nicht richtig angefangen, schildert er weiter. Nach Feierabend und am Wochenende sei aktuell schon viel los.

Saison für Außengastronomie ist eigentlich vorbei

Das Café Lieber bietet ebenfalls ganzjährig Sitzplätze außen an. „Unter Schirmen, aber ohne Heizstrahler, haben wir Tische und Stühle mit Kissen und Decken“, erklärt Inhaberin Nazife Torun. Die Nachfrage sei auf jeden Fall vorhanden. Auch die Speisekarte wird winterlich: Neben Keksen und anderem weihnachtlichen Gebäck gibt es auch passende Getränke wie Zimt-Karamell-Macchiato.

Die Saison für Außengastronomie ist eigentlich vorbei, laut Webseite der Stadt dauert diese vom 1. April bis zum 30. September. Per se fallen dafür Gebühren an, je nach Standort zwischen 9,70 Euro und 6,10 Euro pro Quadratmeter und Monat, Stehtische sind etwas günstiger. Nach der Saison gilt es, die Möbel zu entfernen und die Flächen vollständig zu räumen, heißt es dort. Allerdings gibt es die Möglichkeit, auch außerhalb der Saison Außengastronomie anzubieten. Nach Angaben der Stadt geht das in Fußgängerzonen, auf Gehwegen und Stadtplätzen unter bestimmten Voraussetzungen, die bei Beantragung überprüft werden.

Auf Anfrage unserer Redaktion schreibt Stadtsprecher Thomas Eiting, dass 2024 „87 Betriebe in Elberfeld öffentliche Flächen für außengastronomische Zwecke genutzt haben.“ Dabei betont er, dass die Zahl nicht auf die exakte Anzahl Rückschlüsse zulasse. Bei einem Betreiberwechsel könne es dazu führen, dass Standorte mehrfach aufgeführt werden, da die Genehmigung immer personengebunden ist.

Darüber, wie viele Betriebe ganzjährig oder nur saisonal ihre Außenflächen nutzen, könne die Stadt keine Angaben machen, da keine Differenzierung erfolgen würde.