Bezirkspolitik spricht über Weihnachtsmärkte Wuppertaler SPD-Fraktion will mehr Infos zur Ausschreibung

Wuppertal · Weihnachten als Fest der Liebe ist per se ein emotionales Thema.

Während um die zukünftige Ausrichtung des Weihnachtsmarkts noch diskutiert wird, läuft jetzt auf dem Neumarkt das Riesenrad.

Foto: Sophie Oehus

Eine Menge Emotionen scheint in Elberfeld aber auch die künftige Ausrichtung des Weihnachtsmarktes und die Ausschreibung dazu hervorzurufen, wobei der Aspekt „Liebe“ dabei zuletzt nicht so recht hervortrat. In der jüngsten Sitzung der Bezirksvertretung Elberfeld merkte man dem Umgangston zwischen Bezirksbürgermeister Thomas Kring (SPD) einerseits sowie Matthias Nocke als zuständiger Dezernent auf der anderen Seite an, dass es wohl einige Unstimmigkeiten bis hin zu Verstimmungen gibt.

„Wir diskutieren schon sehr lange über das Thema Weihnachtsmarkt“, stieg Soufian Goudi, Fraktionschef der SPD Elberfeld, in die Diskussion ein. Die Argumentation der Verwaltung, nur noch einen Betreiber für die Weihnachtsmärkte in Elberfeld und Barmen und als solchen den Wuppertaler Schausteller-Verein vorzusehen (WZ berichtete), sei nicht ausreichend. „Wir wollen eine Vertagung und eine Vorlage der eingereichten Unterlagen.“

Wie Stadtdirektor Nocke erklärte, habe es nur eine einzige gültige Bewerbung auf die Ausschreibung der Stadtverwaltung für die Märkte gegeben, eben jene des Schausteller-Vereins. „Sie können Akteneinsicht beantragen und dann einen schriftlichen Bericht anfertigen, wenn sie das wollen“, so Nocke. Die Stadtverwaltung indessen sei gemäß der gesetzlichen Bestimmungen für eine solche Ausschreibung zur Verschwiegenheit verpflichtet und müsse Diskretion wahren.

„Der Ablauf des Verfahrens ist irritierend“, schaltete sich Bezirksbürgermeister Kring als Sitzungsleiter ein und gab Nocke, als dieser etwas sagen wollte, zu verstehen: „Ich will jetzt kein Zwiegespräch mit Ihnen.“ Er könne an dieser Stelle ohnehin nur das Ergebnis der Ausschreibung vorlegen, konnte Nocke immerhin noch mitteilen. Der SPD-Antrag auf Vertagung des Themas wurde mit einer Stimme Mehrheit angenommen, wobei sich die Mehrzahl der Bezirksvertreter enthielt.

Gegenüber der WZ hatte die SPD-Fraktion im Vorfeld der Sitzung ihr Unverständnis über die Haltung der Stadtverwaltung erklärt, der Bezirksvertretung lediglich ein Betreiberkonzept vorzustellen, obwohl mehrere Bewerbungen eingegangen seien. „Eine fundierte Entscheidung erfordert, dass uns alle eingereichten Bewerbungen zur Verfügung gestellt werden. Das ist eine Frage der Transparenz und Fairness“, so Soufian Goudi. Er betonte im Sinne seiner Fraktion, dass die Rückstellung der Vorlage nichts mit einer Kritik am priorisierten Konzept der Verwaltung – dem des Wuppertaler Schausteller-Vereins – zu tun habe. Vielmehr gehe es den Sozialdemokraten darum sicherzustellen, dass „die Bezirksvertretung eine Entscheidung treffen kann, die auf einer umfassenden Prüfung aller Optionen basiert“.