Westdeutscher Fußballverband Statistik zeigt keinen drastischen Anstieg bei Gewalt gegen Schiedsrichter

Düsseldorf · Gewalt gegen Schiedsrichter hat in den vergangenen Wochen für viele Schlagzeilen gesorgt. Dabei steigt die Zahl der Fälle kaum an, sagt die Landesregierung. Allerdings werde der Ton auf dem Platz immer ruppiger.

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Überraschende Analyse der Landesregierung: Trotz der immer neuen Schlagzeilen über Gewalt gegen Schiedsrichter habe es in der Spielzeit 2018/2019 keinen drastischen Anstieg an entsprechenden Taten gegeben. Laut einem Bericht für den Sportausschuss des Landtags gab es 447 „Gewaltvorfälle“, bei denen Schiedsrichter Opfer waren. In der Saison davor seien es nur sieben Fälle weniger gewesen.

Staatssekretärin Andrea Milz (CDU) bezieht sich in ihrem Bericht auf Zahlen des Westdeutschen Fußballverbands (WDFV). Demnach habe es bei 200 000 Spielen in der Saison 2018/2019 insgesamt 751 Gewaltdelikte - inklusive der Taten gegen Unparteiische - gegeben. In der Saison zuvor seien es 703 Fälle gewesen. Die meisten Taten gab es demnach im Bereich des Fußballverbands Westfalen (426). Im Bereich Niederrhein waren es 189, beim Verband Mittelrhein 136. Nur in Westfalen stieg dabei die Zahl der Übergriffe gegen Schiedsrichter - in den beiden anderen Verbänden nahmen die Zahlen sogar ab.

„Die vorliegenden statistischen Auswertungen der oben genannten Fußballverbände in Nordrhein-Westfalen erhärten nicht den Verdacht, dass sich Gewaltanwendungen gegen Schiedsrichterinnen und Schiedsrichter häufen“, bilanziert die Staatssekretärin. Allerdings werde grundsätzlich „härter zugetreten, brutaler und schneller zugeschlagen“. Zudem gebe es „eine deutlich höhere Anzahl an Spielen mit verbaler Gewalt“, die in keiner Statistik erfasst werde.

(dpa)