Haan Die Haaner Jugend wählt ihre Vertreter

Haan. · Die Jugendlichen in Haan haben ihr Jugendparlament gewählt. Das will sich für die Interessen der jungen Menschen in der Gartenstadt einsetzen.

Jugendparlament-Koordinator Daniel Oelbracht während der Auszählung am Samstagabend vergangener Woche.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Exakt 2662 Haaner Jugendliche hatten in der vergangenen Woche die Wahl und konnten mit ihren Kreuzchen die Mitglieder des neuen Jugendparlaments (Jupa) zu bestimmen. Jetzt stehen die Ergebnisse fest: Roxana Zambon und Dominik Budych haben mit 17,7 und 14,8 Prozent die meisten Stimmen erhalten. „Beide werden damit bereits ihre dritte Amtszeit im Jupa absolvieren“, sagte Jupa-Koordinator Daniel Oelbracht nach der Auszählung der Stimmen. Außerdem haben zehn weitere Kandidaten den Einzug in die Jugendvertretung geschafft, neun stehen ihnen beratend zur Seite.

Die Wahl des Jugendparlaments ist in Haan eng am Vorbild von Kommunal- oder Landtagswahlen organisiert. Wahlberechtigt sind junge Leute zwischen zwölf und 21 Jahren, die ihren Hauptwohnsitz in Haan haben. Sie hatten eine Wahl­benachrichtigung erhalten.

„Wir legen großen Wert darauf, dass es richtige Wahlen sind, bei denen jeder jeden Kandidaten wählen kann und die nicht etwa von den Schulen entsendet werden“, betonte Oelbracht. Das habe etwas mit der Wertigkeit des Gremiums zu tun und damit, dass die Jugendlichen den erwachsenen Stadträten als Volksvertreter auf Augenhöhen begegnen könnten.

Thematisch ist das Jugendparlament breit aufgestellt und wird etliche Themen fortschreiben. „Vieles dreht sich um den Natur- und Umweltschutz, die Jugendlichen haben beispielsweise Müllsammelaktionen, aber auch einen Workshop zum Bau von Nisthilfen für Wildbienen gemacht“, erzählte der
Koordinator.

Ein weiteres Thema ist Mobbing an Schulen. Dazu gab es in der Vergangenheit eine Online-Umfrage unter Jugendlichen. Nun findet bereits ein intensiver Austausch mit den Schulleitern statt, um gemeinsam zunächst das Bewusstsein für das allgegenwärtige Problem und dann ein Konzept dagegen zu entwickeln.

In den Startlöchern steht die Taschengeldbörse, die Jupa und Seniorenbeirat gemeinsam mit der Arbeiterwohlfahrt entwickelt haben – eine Aktion, bei der die Jüngeren durch Unterstützung der Älteren ihr Taschengeld aufbessern können.

„Die Jupa-Mitglieder engagieren sich für ihre Stadt, weil sie sie für die Jugendlichen verbessern wollen. Außerdem möchten sie ihre Meinung vertreten“, nannte Oelbracht Gründe für den Einsatz. Haan sei oftmals eher eine Stadt für die ältere Generation, Angebote für Junge nicht auf den ersten Blick sichtbar.

Viele erwachsene Volksvertreter haben mittlerweile erkannt, dass es wichtig ist, den Jugendlichen zuzuhören und ihre Lebenswelt zu verstehen. Der Austausch auch mit der Verwaltung funktioniert. Die Wahlbeteiligung von ungefähr 21 Prozent könnte indes noch größer werden. „Es ist eine gute Steigerung gegenüber den Vorjahren.

Der große Teil der Nichtwähler kommt wohl durch Unwissenheit über die Bedeutung des Jugendparlaments zustande. Deshalb werden wir weitere Grundlagenarbeit leisten und uns nicht mit den Zahlen zufriedengeben“, kündigte Daniel
Oelbracht an.

Die konstituierende Sitzung des Jupa findet im Januar kommenden Jahres statt. Ihren ersten offiziellen Auftritt werden die neu Gewählten dann beim städtischen Neujahrsempfang haben. Danach geht es zum Schulungswochenende. Dort gibt es für die Jupa-Mitglieder einem Crash-Kurs in Sachen Kommunalpolitik.