Futsal Düsseldorfs Futsaler machen schlapp
Der Düsseldorfer Bundesligist führt bis drei Minuten vor Schluss 4:1, am Ende heißt es 4:4.
Für Shahin Rassi geht das Warten auf den ersten Sieg gegen dem MCH Futsal Club Bielefeld weiter. Dabei waren der Trainer von Fortunas Futsalern und sein Team wohl nie so nah dran am Premierenerfolg über die Ostwestfalen. Bis drei Minuten vor dem Abpfiff lag die Fortuna in ihrem Heimspiel der Futsal-Bundesliga gegen den MCH mit 4:1 in Führung. Am Ende mussten sich die Mannen um Nationaltorhüter Christian De Groodt jedoch mit einem 4:4 zufrieden geben.
Wie schon bei der 4:5-Niederlage beim FC St. Pauli hatte die Fortuna in der Schlussphase also einen sicher geglaubten Sieg aus der Hand gegeben. Doch im Gegensatz zur Partie im Norden mischte sich diesmal zur Enttäuschung auch eine Portion Stolz in die Gefühlswelt von Shahin Rassi. Der niederländische Futsal-Fachmann sah über weite Strecken „die bislang beste Saisonleistung seines Teams“. Die Hausherren kombinierten von Beginn an direkt und schnörkellos und stellten den MCH früh vor Probleme, die auch gleich zu einem Time Out der Gäste führten. An der Überlegenheit der Fortuna änderte das zunächst nichts. Lukas Sepp (3.) im Nachsetzen und Marko Hudaczek (20.), der nach einem abgewehrten Schuss von Michel Schnitzerling zur Stelle war, sorgten für eine 2:0-Halbzeitführung, mit denen die Gäste aus Bielefeld nach Ansicht von Shahin Rassi noch gut bedient waren.
„Wir hätte auch 4:0 vorne liegen können“, meinte der Trainer der Fortuna. Nicht nur offensiv lief es bei den Flingeranern rund. Auch die Verteidigung stand diesmal dicht. Offenbarte die Fortuna beim FC St. Pauli im „normalen“ Spiel Vier-gegen-Vier noch einige Lücken, so stand der Block diesmal in Gleichzahl sicher. „Bielefeld hatte da im Angriff fast gar nichts zu bestellen“, so Rassi. Und wenn doch, half die Fortuna mit. Wie beim ärgerlichen 1:2-Anschlusstreffer des MCH durch Spielertrainer Cleverson, dem eine falsche Entscheidung von Dennis Pahl vorausging (25.). Der Schaden war allerdings schnell repariert. Michel Schnitzerling „tunnelte“ am Flügel seinen Gegenspieler Kadir Sentürk und schloss trocken zum 3:1 ab (28.). Nur drei Minuten später war es dann Torhüter Christian de Groodt, der den sich im bietenden Raum erkannte und nutzte, mit Ball am Fuß auf das Bielefelder Tor zustürmte und diesen platziert zum 4:1 in die Maschen drosch (31.).
Die Gäste standen nun mit dem Rücken zur Wand und griffen früh in ihre Spezialitätenkiste. Schon acht Minuten vor dem Ende agierte der Gast mit einem „fliegenden Torhüter“ und verschaffte sich so Überzahl vor dem Fortuna-Tor. „Bielefeld beherrscht dieses Powerplay schon immer sehr gut“, sagte Rassi, dessen Schützlinge sich dennoch mehr als fünf Minuten lang schadlos hielten.
Als großes Problem sollte sich in der Nachbetrachtung jedoch die Tatsache erweisen, dass die Fortuna nicht das fünfte Tor erzielte. Chancen dazu gab es genug. Alleine Christian de Groodt scheiterte zweimal am Aluminium. „Ein weiteres Tor wäre die Entscheidung für uns gewesen“, meinte Rassi. Stattdessen läutete Bielefelds Neu-Nationalspieler Kadir Sentürk mit einem Doppelschlag (38., 40.) die furiose Aufholjagd ein, die Aytürk Gecim mit seinem Schuss zum 4:4-Ausgleich vollendete (40.). „Das geht im Powerplay manchmal leider sehr schnell“, haderte Shahin Rassi mit dem vergebenen
Vorsprung.
Die Fortuna bleibt nach der Punkteteilung Tabellensiebter, was eigentlich nicht der Leistungsstärke entspricht. Beim Dritten TSV Weilimdorf kann sie am kommenden Samstag Boden gut machen.