Galopprennen Liberty London ist Favoritin im Top-Rennen
Das Galopprennen in Grafenberg steht in Konkurrenz zu einem Rennen in Paris. Auch der Düsseldorfer Präsident weilt in der französischen Hauptstadt.
(dd) Es dürfte selten so viele Starter aus Frankreich auf der Düsseldorfer Galopprennbahn gegeben haben wie an diesem Sonntag bei den Wettbewerben rund um den 101. Großen Preis der Landeshauptstadt. In einem der beiden tragendenden Rennen des Programms, dem Schloß Roland-Stutenpreis, haben sie sogar die Majorität, vier vierbeinige Gäste laufen gegen zwei einheimische Pferde.
Der Grund für den Andrang liegt im internationalen Rennsystem: Die höchsten Kategorien sind Gruppe- und Listenrennen. Wer dort vorne ist, steigert seinen Zuchtwert. Und da diese Rennen in Deutschland leichter zu gewinnen sind, wird halt gerne der Weg über die Grenze angetreten. Da ist auch Frankreichs Trainerlegende Andre Fabre dabei. Der 75-Jährige schickt Evereste in den Stutenpreis, sie zählt im sechsköpfigen Feld allerdings nach heimischer Form nicht unbedingt zu den Favoritinnen. Die beiden deutschen Teilnehmerinnen, Marlar und Diadora, die von Markus Klug in Köln-Heumar trainiert werden, könnten bessere Aussichten haben. Erstere hat im August an gleicher Stelle mit dem Sparkassenpreis ein ähnliches Rennen für sich entscheiden können, Diadora war damals Dritte. Sportliches Highlight des Tages, dem bereits letzten Renntag der Saison, ist allerdings der zum 101. Mal ausgetragene Große Preis der Landeshauptstadt Düsseldorf. 50 000 Euro gibt es nach 1700 Metern zu gewinnen. Bestens bekannte Pferde sind dabei, die schon mehrfach gegeneinander gelaufen sind. Natürlich auch der Vorjahressieger Wonnemond, am Platz trainiert von Sascha Smrczek. In diesem Jahr ist zwar bei ihm noch nicht viel zusammengelaufen, es fehlt immer noch ein Sieg, „aber er wird ja immer etwas unterschätzt“, sagt sein Trainer. „Er läuft auf der Heimatbahn und da rechnen wir uns schon etwas aus.“
Favoritin ist Liberty London im Besitz des Wittener Einrichtungsunternehmers Manfred Ostermann, Andrasch Starke sitzt im Sattel. Im August hat sie in Grafenberg ein ähnliches Rennen gewonnen, „sie hat uns eigentlich immer wieder positiv überrascht, läuft auf ihrer besten Strecke“, ist Trainer Waldemar Hickst durchaus zuversichtlich. Die französische Gaststute Padovana hat zwar in diesem Jahr schon drei Rennen gewonnen, aber nicht in dieser Klasse, sie muss sich steigern. Die Felder an diesem Tag sind quantitativ schon etwas übersichtlich, was daran liegt, dass zeitgleich Rennen in Berlin-Hoppegarten stattfinden. Das führte auch zu einem Mangel an Jockeys, zumal am Sonntag rund um den Prix de l’Arc de Triomphe in Paris auch mehrere hiesige Reiter dorthin fahren. Auch Peter-Michael Endres, der Präsident des Düsseldorfer Reiter- und Rennvereins. Der ihm gehörende Torquator Tasso startet im „Arc“, dem mit fünf Millionen Euro dotierten wichtigsten Galopprennen des Jahres in Europa. Da muss man in Grafenberg halt einmal auf den Präsidenten verzichten.