Theater in Hilden Laientheatergruppe ist wieder zurück
Hilden · Für die Laientheatergruppe „Itterbühne“ ist die Corona-Zwangspause endlich vorbei. Die muntere Gruppe plant vier Auftritte Ende Oktober. Karten für das Stück „Der Meisterboxer“ sind ab sofort erhältlich.
(isf) Andreas Brieden kann sich noch ganz genau erinnern, wann seine Laientheatergruppe zuletzt aufgetreten ist. „Das war am 8. März im Strangmeiersaal mit dem Stück ‚Außer Spesen nichts gewesen‘. Dann kam Corona“, berichtet der Regisseur. Nachdem die Laientheatergruppe „Itterbühne“ im vergangenen Jahr eine Corona-bedingte Pause einlegen musste, laufen die Proben für die Herbstvorstellungen nun wieder auf Hochtouren. Von Donnerstag, 21. Oktober, bis Sonntag, 24. Oktober, gehen die neun Schauspieler im Alten Helmholtz, Gerresheimer Straße 20, endlich wieder auf die Bühne. Zu sehen es gibt das Stück „Der Meisterboxer“.
Die Laientheatergruppe „Itterbühne“ wurde im Jahre 1996 gegründet. Seit nunmehr sieben Jahren ist Andreas Brieden ihr Regisseur, der aber auch selbst auf der Bühne zu sehen ist. Die Erfahrungen, die die Laientheater im vorigen Jahr gesammelt haben, war für alle gänzlich neu. Die Liveproben mussten corona-bedingt ausfallen und es war nicht absehbar, wann überhaupt wieder geprobt werden konnte.
Die 12-köpfige Gruppe entschied deshalb, andere Wege zu gehen. „Eine Zeit lang haben wir Videokonferenzen gemacht. Einerseits um den Kontakt zu halten, und ein bisschen zu töttern, aber auch um unsere Texte zu lernen. Besser als nichts“, berichtet Brieden. „Wir wollten am Ball bleiben.“ Die Texthefte habe er den Schauspielern zum Proben zuvor in den Briefkasten geworfen mitsamt einer DVD mit Filmszenen. Bei den Videokonferenzen musste die Truppe aber auch lernen, dass man bei einer digitalen Probe nicht einfach dazwischenreden kann, außerdem komme die ganze Mimik nicht so gut rüber. „Theaterspielen heißt nicht nur, den Text zu können“, weiß Brieden.
Im Frühjahr 2021, als es erste Lockerungen in der Pandemie gab, verlagerte die „Itterbühne“ dann ihre Proben vom Laptop zu Hause nach draußen in den Garten – Hauptsache ohne Regen. Zum Teil habe man sich nur in kleinen Gruppen getroffen, um die Kontakte gering zu halten. Als dann die finale Zusage vom Kulturamt kam, dass die „Itterbühne“ im Oktober endlich wieder auftreten könne, sei der Eifer bei den Teilnehmern noch einmal gewachsen. „Die letzten Proben vor den Aufführungen finden nun drinnen im Alten Helmholz statt - mit offenen Fenstern“, erklärt Brieden.
Der „Meisterboxer“ von Otto Schwarz und Carl Mathern handelt von einem vermeintlichen Boxer, der in Nöte gerät. Denn weil der Marmeladenfabrikant Anton Breitenbach von seiner Frau Adelheid an der kurzen Leine gehalten und mit gesunder, kulinarisch karger Kost abgespeist wird, erschafft er sich kurzerhand ein Alter Ego: Um mit seinen Freunden Hecht und Wipperling auf Schlemmertour zu gehen, erzählt er seiner Frau, er sei jetzt Boxer und nutzt dabei die Namensverwandtschaft zum Meisterboxer Breitenbach.
Als dann aber der echte Meisterboxer Breitenbach zu einem Kampf in die Stadt kommt, droht der Schwindel aufzufliegen. Die Frau des Marmeladenfabrikanten will ihrem Mann natürlich beim Boxen zusehen und dessen Tochter Lotte verliebt sich in den echten Meisterboxer.
Die Aufführung des Stücks „Der Meisterboxer“ sei laut Brieden bereits im vergangenen Jahr geplant gewesen. Doch die damalige Corona-Situation ließ das nicht zu. So visierte das Ensemble einen möglichen Termin im Frühjahr 2021 an, wenn auch nur im kleinen Rahmen. Doch daraus wurde wieder nichts.
„Jetzt haben wir endlich vier feste Termine im Alten Helmholtz und dürfen unter Einhaltung der 3 G-Regelung vor 100 Leuten spielen“, erklärt der Regisseur.