Pharma Handel mit USA: NRW importiert mehr als es exportiert

Düsseldorf · In der Handelspolitik setzt Donald Trump mit seinem Zollpaket auf Eskalation, das dürfte auch Folgen für NRW haben. Ein Handelsüberschuss mit den USA gibt es in diesem Bundesland aber nicht.

Medikamente werden in beide Richtungen verkauft - von den USA nach NRW und umgekehrt.

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Die Importe aus den USA nach Nordrhein-Westfalen haben im vergangenen Jahr die Exporte übertroffen. Der Wert der Einfuhren aus den Vereinigten Staaten habe 2024 bei 17,3 Milliarden Euro gelegen, teilte das Landesstatistikamt in Düsseldorf mit. Hierbei ging es unter anderem um mineralische Brennstoffe wie Öl und Gas und um Pharma.

Aus NRW direkt in die USA exportiert wurden den Angaben zufolge Waren im Wert von 15,5 Milliarden Euro, das waren rund sieben Prozent der Ausfuhren aus NRW - es ging etwa um Maschinen und Pharma. Die Niederlande (25,8 Milliarden Euro) und Frankreich (18 Milliarden Euro) sind als Abnehmerländer wichtiger.

Während NRW den Zahlen zufolge ein Handelsdefizit mit den USA hat, sieht es in anderen Teilen Deutschlands anders aus - insgesamt verkauft die Wirtschaft der Bundesrepublik mehr Waren in die USA als sie kauft. Deutsche Firmen lieferten 2024 laut Statistischem Bundesamt Waren im Wert von 161,4 Milliarden Euro in die USA, das waren gut zehn Prozent aller Exporte.

Umgekehrt wurden 2024 Waren im Wert von 91,4 Milliarden Euro aus Amerika nach Deutschland importiert. Die Folge war ein deutscher Rekord-Handelsüberschuss von rund 70 Milliarden Euro mit den USA. Mit keinem anderen Land hat Deutschland seit 2017 so hohe Exportüberschüsse.

US-Präsident Donald Trump hatte kürzlich ein Zollpaket vorgestellt, dem zufolge Einfuhren aus Deutschland und anderen EU-Staaten mit neuen Zöllen von 20 Prozent belegt werden. Trump ist es ein Dorn im Auge, dass europäische Unternehmen insgesamt deutlich mehr Waren in den USA verkaufen als kaufen.

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(dpa)