Derzeit entsteht der Neubau, in den rund zehn Millionen Euro investiert werden Hauptschule Dieckerhoffstraße erhält mehr Platz
Langerfeld. · Die Stadt investiert rund zehn Millionen Euro in einen Neubau. Das Land steuert einen Teil der Mittel bei.
Für die Hauptschule Dieckerhoffstraße hat Anfang März der Rohbau begonnen, jetzt wurde die Sohlplatte betoniert. Dort, wo sich bis zum Abriss im Sommer vergangenen Jahres Alt- und Anbau der ehemaligen Hauptschule Langerfeld befanden, entsteht ein neues Gebäude, das moderne Lehr- und Lernformen ermöglicht.
„Mit rund 3300 Quadratmetern Brutto-Grundfläche wird es zwar in Form, Breite und Länge etwa die gleichen Abmessungen wie die abgerissenen Bestandgebäude haben“, sagt Thomas Lehn, Produktmanager beim Gebäudemanagement der Stadt Wuppertal (GMW), „es wird aber trotzdem rund 500 Quadratmeter mehr Nutzfläche bieten können.“
Dazu werden auf dem durch große Höhenunterschiede und steile Hanglagen gekennzeichneten Gelände zwei quaderförmige unterkellerte Gebäudetrakte mit je drei oberirdischen Geschossen leicht gegeneinander versetzt. Anders als in den abgerissenen Bestandsgebäuden werden die einzelnen Geschosse in einer Ebene liegen. Das stellt – gemeinsam mit einem Aufzug – sicher, dass das Gebäude barrierefrei erschlossen werden kann.
Jeweils zwei bis drei Klassenräume werden in sogenannten Clustern angeordnet – mit einem gemeinsamen Differenzierungsraum, einer Kommunikationszone und einem Lehrerarbeitsplatz. Der Musik- sowie der Werk- und Textilraum werden im Erdgeschoss untergebracht, der Physikraum ist im ersten Stock zu finden. Außerdem wird es Klassenräume für Seiteneinsteiger sowie Räume für die Schülervertretung und die Schulsozialarbeit geben.
Solaranlage versorgt die
gesamte Schule mit Strom
Der Haupteingang an der Dieckerhoffstraße wird einen farblichen Akzent setzen. Für den Kontrast zum massiven Baukörper mit seiner Fassade aus hellgrauen Klinkerriemchen sorgen zudem verschieden lange und in unterschiedlichen Grüntönen gehaltene „Lichtbänder“: Die Zwischenbereiche der Fenster tragen in dem im Passivhausstandard errichteten Gebäude zur Nachtauskühlung bei. Eine Photovoltaikanlage auf dem ansonsten begrünten Flachdach wird den Strombedarf der gesamten Schule decken.
Die beiden auf dem Gelände noch vorhandenen Bestandsbauten erhalten im Zuge der Baumaßnahme neue Elektroleitungen, Brandmeldeanlagen und W-Lan und werden brandschutztechnisch ertüchtigt. In dem größeren Gebäude aus dem Jahr 1997 sind die Verwaltung, Werkräume, eine Schülerbibliothek, die Lehrküche und eine kleine Mensa sowie die Schulsozialarbeit untergebracht. Im kleineren Modulbau aus dem Jahr 2004 befinden sich weitere Klassenzimmer, zum Teil mit angeschlossenen Differenzierungsräumen.
Die Außenanlagen werden komplett neu gestaltet. Nicht nur, dass die vorhandenen Linden und Buchen erhalten bleiben: Der Schulhof wird auch durch neue Pflanzflächen ergänzt und etwa 500 Quadratmeter mehr entsiegelte Fläche aufweisen als früher. Vom Hauptgebäude wird eine Freitreppe mit Sitz- und Liegepodesten zum nördlich gelegenen Modulbau führen; im Westen ist ein Außenklassenzimmer geplant. Und der vorgesehene Kletterparcours wird die bestehenden Bäume miteinbeziehen.
Wenn alles so läuft wie geplant, soll die Baumaßnahme bis Ende 2022 beendet sein. Der ursprünglich anvisierte Termin hat sich um ein halbes Jahr verschoben, weil die Ausschreibung erst nach dem Ratsbeschluss im September 2019 auf den Markt gebracht werden konnte, sodass der Baubeginn im Winter lag, und außerdem coronabedingte Engpässe bei Zulieferern zu Verzögerungen führten.
Auf die Fertigstellung des Neubaus für die zweizügige Hauptschule Dieckerhoffstraße wartet nicht nur die Hauptschule Wichlinghausen, die nach Langerfeld verlegt werden soll: Erst wenn sie umgezogen ist, kann auf dem Gelände in Wichlinghausen mit dem Neubau für die Grundschule Matthäusstraße begonnen werden.
Die Kosten für den Neubau belaufen sich auf rund 10,1 Millionen Euro. Sie werden zu etwas mehr als 50 Prozent aus den Bauunterhaltungsmitteln des GMW bestritten. Die andere Hälfte kommt aus dem Vermögenshaushalt der Stadt bzw. aus der Bildungspauschale des Landes. Red