Sanierung Sommerferien: Stadt verbaut an den Schulen zehn Millionen Euro
Wuppertal · Die größte Einzelmaßnahme ist die Gesamtsanierung der Grundschule Peterstraße. Auch am Gymnasium am Kothen wird viel Geld verbaut.
Sommerferien-Zeit ist Bauzeit. In den kommenden sechs Wochen hat das Gebäudemanagement der Stadt Wuppertal (GMW) alle Hände voll zu tun. Laut Thomas Lehn vom GMW werden in diesem Jahr bis zu zehn Millionen Euro in Wuppertals Schulen gesteckt. An 30 Schulen quer durchs Stadtgebiet stehen größere Maßnahmen auf dem Programm. „Große Themen sind der Brandschutz und die Schadstoffbelastung“, sagt Lehn.
Der größte Brocken ist mit 1,8 Millionen Euro die Gesamtsanierung der Grundschule Peterstraße. „Das verlangt die größte Investition, weil wir hier im Rohbau sind“, berichtet Lehn. Die rund 300 Schüler sind zum Ende der Osterferien 2018 in einen Containerbau am Schulzentrum Kothen untergebracht worden. Wenn alles glatt läuft, sollen sie gegen Ende 2021 zur alten Adresse zurückkehren - dann wird es neben dem Bestandsgebäude drei Neubauten geben, so dass mit 3500 Quadratmetern viel mehr Platz sein wird als bisher. Neun der rund zwölf Millionen Euro Gesamtkosten steuert der Bund über das Kommunalinvestitionsförderungsgesetz bei.
Ingesamt 20 Millionen Euro
fließen ins Gymnasium am Kothen
Eine ähnlich große Herausforderung bieten die Arbeiten am Gymnasium am Kothen - mit 1,3 Millionen Euro der zweitgrößte Einzelposten. In den Ferien steht mit dem Ostflügel, der für das Schuljahr 2020/21 bezugsfertig sein soll, der zweite Bauabschnitt an. Rund 20 Millionen Euro kostet die geförderte Gesamtmaßnahme, die mit den Arbeiten im Nordflügel 2021 abgeschlossen werden soll.
Der Neubau der Sporthalle Nevigeser Straße ist die dritte Großmaßnahme, die über den Sommer mit einer Million Euro einen Aufwand in siebenstelliger Höhe erfordert. Die Gesamt- und die Grundschule an der Kruppstraße muss sich aber wohl noch bis zum Schuljahr 2021/22 mit der Fertigstellung gedulden. Die voraussichtlichen und immer wieder angestiegenen Baukosten: mehr als elf Millionen Euro.
Diese Großprojekte seien aber laut Thomas Lehn gar nicht unbedingt die größten Herausforderungen. „Das sind eigentlich die Baustellen, bei denen wir im Bestand arbeiten, weil es da die meisten Überraschungen geben kann.“ Ein Beispiel ist da etwa das Schulzentrum-Süd, wo die Raumlufttechnik und die Toiletten-Anlagen saniert werden. „Da wissen wir vorher nie, ob wir etwas Neues entdecken und es dann zu Verzögerungen kommen kann.“ So war es etwa bei den Brandschutzarbeiten in der Ronsdorfer Erich-Fried-Gesamtschule, wo sich der Aufwand unerwartet vervielfacht hatte und jetzt als 100 000 Euro-Maßnahme zu Buche schlägt.
Durch Corona konnten erste
Arbeiten schon früher laufen
Insgesamt eine Million Euro fließen in diverse Turn- und Sporthallen. Dabei ist noch gar nicht klar, in welcher Form der Sportunterricht im kommenden Schuljahr wieder stattfinden kann. Da warten die Schulen noch auf genauere Vorgaben vom Land.
Noch 2018 verbaute die Stadt 15 Millionen Euro in den Sommerferien. Dieses Jahr ist es etwas weniger. „Das hängt damit zusammen, weil wir einige Maßnahmen coronabedingt vorziehen könnten.“ Etwa die Deckenerneuerung der Grundschule Germanenstraße oder die Fenster-, Fassaden- und Dachsanierung an der Helene-Stöcker-Förderschule an der Lentzestraße. In diesem Punkt unterscheiden sich diese Sommerferien: Sie sind nicht die Ruhephase nach Wochen des Unterrichts. Für das Gebäudemanagement war das ein strategischer Vorteil.