Planung Grüne werfen Ausweichfläche für siebte Wuppertaler Gesamtschule in den Ring

Wuppertal · Vorschlag: Gelände der ehemaligen Gärtnerei Pampus in Wichlinghausen. Die Fläche wäre ausreichend groß.

Bürgermeister Marc Schulz.

Foto: Schwartz, Anna (as)

Im Ringen um den Standort für eine siebte Gesamtschule im Osten der Stadt wirft Marc Schulz (Bündnis 90/Die Grünen) jetzt eine Idee in den Ring, die vor Jahren auch schon die CDU vorgeschlagen hatte: das Gelände der ehemaligen Gärtnerei Pampus. „Die Fläche ist ausreichend groß, um eine sechszügige Gesamtschule inklusive Turnhalle zu erreichten“, sagt Marc Schulz.

In der Vergangenheit habe es schon verschiedene Versuche gegeben, dort Wohnbebauung zu realisieren, allerdings ohne Erfolg. „Gleichzeitig ist das Grundstück über die Bushaltestelle Wichlinghauser Straße optimal angeschlossen und liegt ziemlich genau zwischen der Gesamtschule Barmen und der Gesamtschule Langerfeld“, nennt Marc Schulz weitere Vorteile. Ein Nachteil sei allerdings die schwierige Verkehrsführung.

Neuer Eigentümer kann sich Schule vorstellen

Grundsätzlich ruft er die Stadtverwaltung dazu auf, noch intensiver nach weiteren Standorten zu suchen, die besser geeignet seien als die bisher avisierten an der Badischen Straße oder Spitzenstraße. „Hier finde ich das Engagement der Verwaltung beziehungsweise des städtischen Gebäudemanagements noch stark ausbaufähig. Und auch der Oberbürgermeister könnte sich deutlich stärker für das Thema interessieren, bisher habe ich hierzu noch überhaupt nichts von ihm gehört“, bemängelt Marc Schulz.

Stefan Kühn jedoch kontert, dass die Stadt die Option an der Stollenstraße bereits untersucht habe. „Da gab es schon damals keine Verkaufsbereitschaft des Eigentümers für eine schulische Nutzung. Gerne prüfen wir die Idee aber erneut.“

Idee: Stadt könnte mit Schule als Mieter einziehen

Gärtnerei-Chef Gerd-Gustav Pampus war zwar immer wieder in Kontakt mit der Stadt, hat das Gelände allerdings vergangenes Jahr an die M-Immo AG in Wiesbaden verkauft. Sie plant auf dem rund 22 000 Quadratmeter großen Grundstück Einfamilienhäuser. Das Problem für die Stadt: Sie bezahlt jeweils nur den Preis, den die städtische Bewertungsstelle ermittelt. Immobilienfirmen bieten dann häufig höhere Preise.

Allerdings ist die M-Immo AG der Idee einer Schule gegenüber durchaus aufgeschlossen. „Wir können uns vorstellen, die Schule zu bauen und dann an die Stadt zu vermieten oder zu verkaufen“, sagt Geschäftsführer und Projektentwickler Helmut Tappert. Er möchte jetzt informelle Gespräche mit der Stadt aufnehmen.

Ein rund 2000 Quadratmeter großes Gelände am unteren Ende gehört nun der Terra Projektentwicklung GmbH. Sie möchte dort eine Kita errichten. „Das wertet den Stadtteil auf, das ist mir wichtig“, betont Pampus. Dass das Gelände vorher lange Zeit brach lag, habe steuerliche Gründe gehabt.

Lehrergewerkschaft lehnt Aufteilung auf zwei Standorte ab

Zuletzt hatte die Verwaltung drei mögliche Standorte für die siebte Gesamtschule untersucht: an der Spitzenstraße, an der Klippe/Arnsbergstraße und an der Badischen Straße. Vieles spricht für die Badische Straße, allerdings kollidieren die Pläne dort mit der Sportanlage der Breiten Burschen, der Kletterhalle sowie einer Kleingartenanlage.

Um diese zu erhalten, war zuletzt über eine Aufteilung der Schule auf zwei Standorte nachgedacht worden. Das lehnt jedoch die Lehrergewerkschaft GEW ab.