(tino) Die einen sind ausgeruht, die anderen müssen mit Reisestrapazen klar kommen. Das ist die Ausgangslage der Borussen vor der Heimpartie der Tischtennis-Bundesliga (TTBL) am Montag gegen den ASV Grünwettersbach (19 Uhr). Anton Källberg war noch bis Sonntagabend beim World Table Tennis Contender Turnier im kasachischen Almamaty beschäftigt. Zwar war der Schwede im Einzel in der zweiten Runde gescheitert, aber im Doppel an der Seite von Mattias Falck hatte er sich in den Endspieltag gespielt. Kay Stumper hatte nach seinem frühen Ausscheiden aus der U 21 Europameisterschaft in Cluj-Napoca (Rumänien) unerwartet viel Zeit in die NRW-Landeshauptstadt zurückzukehren.

Stumper scheiterte in Runde eins des Einzel-Hauptfeldes und in Runde zwei im Doppel. Timo Boll stieg erst wieder am Freitag ins regelmäßige Trainingsgeschehen ein, um seiner Oberschenkelverletzung die Zeit zu geben, die sie braucht, um komplett abzuheilen. Einzig Europameister Dang Qiu war in der vergangenen Woche regelmäßiger Teilnehmer bei den von Borussia-Cheftrainer Danny Heister anberaumten Übungseinheiten.

Irgendwie sind das nicht die besten Voraussetzungen bei der Vorbereitung auf die TTBL-Begegnung. Doch die Borussen sind es gewöhnt, in der Liga aus dem Stand Top-Leistungen abzurufen. Allerdings dürften die Karlsruher der bisher „härteste Brocken“ in der sehr erfolgreich gestarteten TTBL-Saison 2022/23 für den amtierenden Meister sein, obwohl die Karlsruher in der laufenden Spielzeit noch nicht mit all zu viel positiven Schlagzeilen in Erscheinung getreten sind. Die Heister-Truppe hat bisher ihre drei Meisterschaftsspiele allesamt mit 3:0 für sich entschieden und sind folgerichtig Tabellenführer. Der ASV musste bei seinen drei Spielen bereits zwei Niederlagen einstecken und ist Tabellenachter. Also kein Problem für das Borussia-Starensemble mit dem Rekordeuropameister Boll, dem amtierenden Europameister (Qiu), dem Jugend-Europameister (Stumper) und dem besten Bundesligaspieler der beiden vergangenen TTBL-Spielzeiten, Anton Källberg.

Andreas Preuß aber warnt: „Der ASV hat sich bislang unter Wert verkauft“, meint der Borussia-Manager. „Die Mannschaft hat sich mit der Verpflichtung von Tiago Apolonia verstärkt und wird noch einige Spiele gewinnen. Ich glaube, dass das unser bislang schwerstes Match wird.“ Angeführt wird das ASV-Team von Abwehrspezialist Wang Xi, der bislang zwei seiner vier Einzel gewinnen konnte, während der Ex-Düsseldorfer Ricardo Walther mit einer 0:3-Einzelbilanz etwas hinter den Erwartungen blieb und lediglich im Doppel mit Apolonia punktete und damit den einzigen Sieg seines Teams sicherte. Auch ehemalige U21 Europmaeisterschaftsdritte Deni Kozul gehört zum Grünwettersbach-Team. Das kommt mit jeder Menge Lust auf Frustbewältigung in die Rheinland-Metropole, hatte der ASV doch im letzten TTBL-Spiel beim TSV Bad Königshofen bereit mit 2:0 und 2:1 Sätzen geführt und musste dennoch mit einem 2:3 in der Tasche die Heimreise antreten. Angesichts des Staraufgebots der Hausherren hat der ASV nichts zu verlieren und kann locker und ohne Druck aufspielen. Vielleicht nutzt Trainer Achim Krämer das Spiel, um die eine oder andere Aufstellungsvariante zu testen.