Tischtennis Hubbelratherin ist jetzt Profi-Golferin
Die 19-jährige Sophie Witt vom GCH erkämpfte sich die Teilnahme bei einem Qualifkationsturnier im spanischen La Manga, wo sie Rang elf belegte.
Die Briefe sind raus, am jeweiligen Zielort angekommen und haben auch schon Wirkung gezeitigt. Sophie Witt (GC Hubbelrath) hatte gegenüber der Ladies European Tour (LET) und der Deutschen Golf Verbands (DGV) erklärt, Profi zu sein und prompt erschien sie in der Liste LET-Spielerinnen für die Saison 2022. Die Teilnahmeberechtigung für die höchste Spielklasse des europäischen Profi-Golfs der Damen hatte sich die 19-Jährige Witt noch als Amateurin erspielt. Bei der so genannten LET Qualifying School im spanischen Real Golf La Manga Club benötigte die Hubbelratherin für die fünf Runden 360 Schläge (71, 72, 76, 69, 72), spielte sich damit auf Rang elf und erhielt die Tourkarte. Den besten 20 der Q-School wird die volle Spielberechtigung zuerkannt. „Ich hatte nie Zweifel, es zu schaffen. Dafür habe ich zu konstant gespielt und kaum Fehler gemacht“, erläutert Witt. „Aber ich habe es noch nicht richtig realisiert, das ich jetzt auf der LET spielen werde. Das kommt wahrscheinlich erst, wenn ich beim ersten Turnier am ersten Abschlag stehe.“ Das wird am 10. Februar bei den Magical Kenya Ladies Open auf dem Vipingo Ridge Course im Kilifi County.
Gut möglich, dass dort auch Wittes Klubkameradin Sophie Hausmann am Start ist, hat sich die 24-Jährige bei der Q-School im spanischen La Manga mit 358 Schlägen (71, 74, 71, 68, 74) und Platz sieben ebenfalls die LET-Tourkarte erspielt. „Wir haben vier Jahre gemeinsam für den GC Hubbelrath gespielt. Da war Sophie Hausmann zur besseren Unterscheidung die große und ich die kleine Sophie“, verrät Witt. „Jetzt, wo wir beide auf der europäischen Profitour spielen, sind wir hoffentlich beide große Sophies.“
Um auch eine „große Sophie“ zu werden, hatte sich Witt zwei Wochen lang bei einem Trainingslager mit der Nationalmannschaft in Florida vorbereitet und noch eine Woche intensiv alleine trainiert. Das reichte, um bei der Q-School Spielerinnen zu bezwingen, die bereits seit zwei Jahrzehnten auf der Profitour unterwegs sind.
Witts Planungen für ihre erste Profi-Saison stehen bisher nur teilweise. „Ich werden die ersten sechs LET-Turniere spielen und dann gemeinsam mit meinem Trainer Roland Becker schauen wie es gelaufen ist und wie wir weiter machen“, so Witt. Das heißt, dass sie ihren Spielplan bis zum 1. Mai im Kalender stehen hat, dass sie ihr Programm von Kenia nach Asien, Südafrika und Australien führen wird.
Und doch will sie ihr „international Management-Studium weiter durchziehen. Im Fernstudium ist sie im dritten Semester. „Ich habe nur 14 Tage im Jahr Präsenzveranstaltungen, Den Rest muss ich online selber lernen“, so Witt. „Ich kann Klausuren vom Sommer ins Wintersemester schieben. Diese Art des Studiums ist für Sportler gemacht.“
Ihr Ziel ist es aber, beruflich nicht auf ihr Studium zurückgreifen zu müssen. „Ich will mit Golf mein Geld verdienen“, bekräftigt Witt. „Der Sport macht mir einfach so viel Spaß.“