Kreisimkerverband Krefeld/Viersen Imker und der Klimawandel

<irglyphscale style="font-stretch 9775%;">St Tönis</irglyphscale> · Während es den Honigbienen oft gelingt, sich den Klimafolgen anzupassen, müssen manche Imker das noch lernen. Einen Vortrag dazu hielt jetzt die Biologin Patricia Beinert in St. Tönis.

Die Varroamilbe ist gut einen Millimeter lang und lebt als Parasit an Honigbienen.

Foto: dpa, Andreas Lander

(sore) In den vergangenen 20 Jahren ist der Klimawandel spürbar vorangeschritten. Dessen Konsequenzen sind besonders im Naturreich zu spüren, zum Beispiel bei den Bienen. Das bemerken auch die Imker des Kreises Viersen. Jetzt hatte der Kreisimkerverband Krefeld/Viersen zur traditionellen Frühjahrsveranstaltung ins Vereinsheim des Akkordeon-Orchesters St. Tönis eingeladen. Zum Thema „Imkern – Bienen – Klimawandel“ referierte die Diplom-Biologin Patricia Beinert über die notwendigen Veränderungen, mit denen Imker zum Wohle ihrer Bienen auf den Klimawandel reagieren können.

So erfuhren die Imker, dass bisherige Verfahren in der Bienen-Pflege hinterfragt und angepasst werden müssen. Es gebe neue Herausforderungen, wie unübliche Temperaturveränderungen oder invasive Insektenarten, die der Honigbiene zur Gefahr würden, so Beinert. Dazu gehören die mittlerweile in Europa etablierte Asiatische Hornisse und der Schrecken aller Imker – die Varroamilbe, ein Parasit, der häufig zum Verhängnis ganzer Bienenvölker wird. Durch die steigenden Temperaturen tritt die Milbe vermehrt auf und tötet somit immer mehr Honigbienen.

In ihrem Vortrag präsentierte Beinert Tipps und Tricks zur Bienenpflege in den sich aktuell ständig verändernden Zeiten. Darunter die Überprüfung und Anpassung des Futtervorrats der Bienenvölker besonders während der kalten Jahreszeit, verschiedene Vorsorge- und Behandlungsstrategien gegen die Varroamilbe und aufmerksame Beobachtung des Pollenvorrats innerhalb des Bienenstocks.

„Bienen können sich anpassen, der Imker muss es lernen“, sagte Beinert schmunzelnd. Jetzt gehe es darum, mit der Zeit zu gehen, um auch in Zukunft gegen Wind, Wetter und Ungeziefer gewappnet zu sein. Eine gute Nachricht ergänzte sie noch zum Schluss: Die Honigerträge sind weiterhin stabil, und somit ist die Honigproduktion in Deutschland erst mal gesichert. Mit der nötigen Vorbereitung soll das auch so bleiben.