Sperrmüll und Restmüll In NRW gibt es so viel Müll wie noch nie
Essen/Düsseldorf · In NRW gibt es so viel Müll wie noch nie. Das hat das Landesamts für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz berechnet. Das sind die Gründe.
Keller aufräumen, häufig kochen und den Garten in Form bringen: Die Abfallmenge der privaten Haushalte hat in Nordrhein-Westfalen im Corona-Jahr 2020 auf eine rekordverdächtige Höhe zugenommen. Nach Berechnungen des Landesamts für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (Lanuv) sind pro Kopf der Bevölkerung 17 Kilogramm mehr privater Abfall angefallen als 2019. Das Statistische Landesamt weist sogar ein Plus von 19,2 Kilogramm pro Kopf aus. Statistisch gesehen warf jeder Einwohner von NRW 2020 insgesamt rund 481 Kilogramm Abfall in die Tonnen oder stellte ihn als Sperrmüll an den Straßenrand oder in den Wertstoffhöfen ab. Das ist ein Plus von vier Prozent, wie die Landesämter am Dienstag übereinstimmend berichteten.
Für das laufende Jahr erwartet das Lanuv wegen der immensen Schäden durch das Juli-Hochwasser und vielerorts vollgelaufener Keller infolge des Starkregens einen extremen Anstieg insbesondere beim Sperrmüll. In den Jahren vor 2020 blieb die private Abfallmenge weitgehend konstant. Das zeigen auch die Übersichten des Statistischen Landesamtes, denen zufolge 2020 der höchste Stand zumindest seit 2005 erreicht wurde. Entsorgte Elektrogeräte sind in den Zahlen nicht berücksichtigt. Das gilt auch für den Abfall von Unternehmen, der getrennt entsorgt wird. Deshalb ist noch nicht klar, ob der Abfallberg im vergangenen Jahr insgesamt gewachsen ist oder sich Müllmengen infolge von Lockdown und Homeoffice lediglich in den privaten Bereich verlagert haben.
Laut Lanuv nahm der Restmüll, der in schwarzen oder grauen Tonnen erfasst wird, um etwa sechs Kilogramm pro Kopf im Vergleich zu 2019 zu. Bei Bio- und Grünabfällen betrug das Plus im Landesdurchschnitt vier Kilogramm pro Kopf. Die Sperrmüllmenge wuchs um fünf auf 43 Kilogramm. Bei Altglas stieg das Sammelaufkommen im Landesdurchschnitt um zwei Kilogramm auf 22 Kilogramm. Regional betrachtet waren es laut Lanuv sogar bis zu 7,5 Kilogramm pro Person mehr. Generell sind auch in den Daten des Statistischen Landesamts regional nach Kreisen und kreisfreien Städten deutliche Unterschiede festzustellen. Bei Leichtverpackungen, die über die gelbe Tonne entsorgt werden, nahm die Menge um 1,6 Kilogramm pro Kopf zu. Bei Papier und Pappe ging das Aufkommen laut Lanuv trotz des Paketbooms um drei Kilogramm pro Kopf zurück.