Statistik In welchen NRW-Städten leben die meisten Ausländer? - Das Land in Zahlen
Düsseldorf · Im Statistischen Jahrbuch 2018 finden sich zahlreiche Details aus dem prallen Leben. Eine kleine Auswahl aus dem 800 Seiten starken Werk.
Einmal im Jahr veröffentlicht die nordrhein-westfälische Statistikbehörde IT NRW ein 800 Seiten dickes Buch. So wie jetzt wieder. Im Statistischen Jahrbuch NRW finden sich natürlich Basisdaten wie diese: Die äußersten Grenzpunkte im Norden und Süden liegen 291 Kilometer auseinander, von Osten nach Westen sind es 266 Kilometer. Die Länge der Landesgrenze beträgt 1662 Kilometer – verteilt auf Belgien, die Niederlande, Niedersachen, Hessen und Rheinland-Pfalz. Der Rhein fließt auf 226 Kilometern durch NRW. Im bevölkerungsreichsten Bundesland leben 17,9 Millionen Menschen.
Doch es geht noch viel tiefer in die Details, die sich nicht nur für ein Wissensquiz eignen, sondern die vor allem auch für Politik und sonstige Entscheidungsträger wichtiges Basismaterial bei ihren Entscheidungen sind. Hier eine Auswahl:
Kraftfahrzeuge: In NRW waren Anfang 2018 mehr als 11,7 Millionen Kfz amtlich zugelassen. Die höchste Kfz-Dichte herrschte dabei in Bonn mit 795 Kfz je 1000 Einwohner. Die niedrigste in Köln (515). In Düsseldorf sind es 573, in Wuppertal 557, in Krefeld 588, in Solingen 658 und in Remscheid 637.
Gemüse: Möhren und Karotten sowie Erbsen sind im Landesteil Nordrhein die am häufigsten kultivierten Gemüsearten. In Westfalen wird vor allem Spargel und Spinat angebaut.
Single-Haushalte: Rund 41 Prozent der 8,76 Millionen Privathaushalte in NRW sind Ein-Personen-Haushalte. Single-Hochburgen sind dabei Aachen (58,1 Prozent aller Haushalte), Münster (53,6 Prozent) und Düsseldorf (50,6 Prozent).
Lebensmittelkosten: im Vergleich zum Jahr 2010 mussten die nordrhein-westfälischen Verbraucher im vergangenen Jahr für ein Pfund Butter 85,1 Prozent mehr, für Tomaten hingegen 13,6 Prozent weniger bezahlen.
Ausländer: 12,8 Prozent der Einwohner hat keinen deutschen Pass. Die höchsten Ausländeranteile haben Duisburg mit 20,2 und Düsseldorf mit 19,7 Prozent.
Brexit: Die Zahl der eingebürgerten Briten hat sich im zweiten Jahr in Folge überdurchschnittlich erhöht: Waren es 2005 nur 132, so ist die Zahl 2016 auf 684 und 2017 sogar auf 1741 gestiegen. Der Brexit lässt grüßen.
Verkehrsunfälle: Bei Verkehrsunfällen auf Straßen in NRW starben im vergangenen Jahr 484 Menschen. Zum Vergleich: 1968 waren es noch 4324.
Geburten: Seit dem Jahr 2000, als es 175 144 Geburten in NRW gab, ist die Zahl nicht mehr so hoch gewesen: 171.984 kleine Nordrhein-Westfalener erblickten 2017 das Licht der Welt. Das ist freilich nichts im Vergleich zur Zeit der Babyboomer. 1964 waren es mehr als 300.000 Geburten.
Kirchenaustritte: 2017 traten 38 277 Personen aus der katholischen und 31 780 aus der evangelischen Kirche aus. Ende 2017 hatten die Diözesen 6,86 Millionen und die evangelischen Landeskirchen 4,37 Millionen Kirchenmitglieder.
Theater: In NRW gibt es 25 öffentliche Theater. Diese hatten in der Spielzeit 2016/17 insgesamt 2,9 Millionen Besucher. Die 45 privaten Theater verzeichneten 1,8 Millionen Besucher.
Gesundheitsausgaben: In NRW wurden 2016 (neueste Zahlen) fast 78 Milliarden Euro für das Gesundheitswesen ausgegeben. Pro Kopf sind das 4344 Euro, was knapp über dem Bundesschnitt (4330 Euro) liegt. Die meisten dieser Ausgaben (58,2 Prozent) schulterten die gesetzlichen Kassen. An privaten Haushalten blieben 13,1 Prozent hängen. Sonstige Geldgeber sind die private Krankenversicherung (8,7 Prozent), die Pflegeversicherung (8,1), öffentliche Haushalte (4,8) Arbeitgeber (4,2) sowie gesetzliche Unfall- und Rentenversicherung (2,8 Prozent).
Gesundheitsbranche: Immerhin 13,8 Prozent aller nordrhein-westfälischen Erwerbstätigen arbeiten in der Gesundheitsbranche. Insgesamt sind es 1,2 Millionen Beschäftigte. Wenn man die Teilzeitbeschäftigung einkalkuliert, entspricht das 831 700 Vollzeitbeschäftigten.
Arztpraxen: Auf jede Arztpraxis kamen 2016 durchschnittlich 939 Einwohner. Dabei betreuen Arztpraxen im ländlichen Raum im Schnitt mehr als dreimal so viele Einwohner wie in Städten.
Krankenhaus-Behandlungen: NRW-weit waren Herzinsuffizienzen, also irgendeine Form von Herzschwäche, die häufigste Ursache für eine Behandlung im Krankenhaus. Psychische Störungen und Verhaltensstörungen aufgrund von Alkohol landen bereits auf Platz 3. Diese für den landesweiten Durchschnitt geltende Rangfolge dreht sich in einigen Städten um. So stehen psychische Störungen und Verhaltensstörungen in diesen Städten auf Platz 1 der in den Krankenhäusern festgestellten Hauptdiagnose: In Solingen, Wuppertal, Münster und Bielefeld. Aus dem Raster fielen Herne, wo Patienten am häufigsten wegen Schlafstörungen, und Mülheim, wo sie am häufigsten wegen Rückenschmerzen stationär behandelt wurden.