Tischtennis Borussia muss aufmerksam sein
Borussias Schwede hat die beste Bilanz aller Spieler in der Tischtennis-Bundesliga. Nur zwei Spiele verlor er. Eines davon gegen Alexandre Cassin. Am Sonntag trifft er im Play-off-Halbfinale möglicherweise erneut auf den Franzosen.
Borussias Anton Källberg ist der beste Spieler der Hauptrunde der Tischtennis-Bundesliga (TTBL). 27-mal stand der 24-Jährige Schwede für den amtierenden deutschen Meister an der Platte, 25 Mal kehrte er als Sieger in die Spielerbox zurück. Nur gegen Alexandre Cassin (TTC RS Fulda-Maberzell) und Irvin Bertrand (Post SV Mühlhausen) liefen die Källbergschen Siegesambitionen ins Leere. Gut möglich, dass der Schwede im TTBL-Halbfinale am Sonntag in Fulda die Chance zu einer Revanche gegen Cassin erhält.
Als souveräner Hauptrundensieger (40:4 Punkte) gastieren die Borussen bei den Osthessen, die mit 26:18 Zählern Platz vier belegen. Källbergs Patzer und der anschließende mühevolle Erfolg von Timo Boll über Füldas Quadri Aruna in der letzten TTBL-Begegnung der beiden Halbfinalisten um die deutsche Meisterschaft mahnen die Düsseldorfer zu erhöhter Aufmerksamkeit an der Fulda. Nicht umsonst warnt Borussia-Manager Andreas Preuß: „Wir haben die letzten Spiele zwar gewonnen, aber es war immer knapp. Quadri Aruna und Alexandre Cassin können gegen alle unsere Spieler gewinnen.“
Fraglich ist, wie die Spieler das Gezerre um den Champions-League-Sieg und die dreieinhalb-wöchige Wettkampfpause verdaut haben. Eigentlich war in der zweiten Aprilhälfte noch die Mannschaftsweltmeisterschaft geplant, aber die wurde wegen der Pandemie abgesagt, so dass alle Top-Spieler zu einer Inaktivitätsphase gezwungen waren. Boll, Källberg, Kristian Karlsson und Dang Qiu standen das letzte Mal am 13. April in der Liga an der Platte. Gerade von Boll ist bekannt, dass er Wettkämpfe braucht, um richtig gut zu sein.
Auch wenn sich Borussia-Chefcoach Danny Heister in Sachen Aufstellung noch nicht in die Karten schauen lassen will, dürfte ein Einsatz des Weltranglisten-Elften Boll als ziemlich sicher gelten. „Ich hoffe, dass ich wieder in guter Form bin, um meiner Mannschaft zum Finaleinzug zu verhelfen“, erläutert der wie immer bescheidene Boll.
Heister und Preuß sind trotz einiger Unwägbarkeiten verhalten optimitisch, in Maberzell bestehen zu können. Besonders weil nach der Pause alle Verletzungen auskuriert sind. „Ich habe die Qual der Wahl, wen ich ins Rennen schicke“, so Heister. „Aber das gibt uns mehr Möglichkeiten zu variieren, auch hinsichtlich der möglichen Doppelaufstellung.“
In Fulda wird die Borussen ein bis in die Haarspitzen motivierter Gegner erwarten. Neben Aruna und Cassin kann TTC-Trainer Qing Yu Meng Quadri den deutschen Nationalspieler und amtierenden Mannschaftseuropameister Ruwen Filus und Fan Bo Meng aufbieten. Sie dürften von einer Menge begeisterter Zuschauer angefeuert werden. Der TTC hat sich nämlich eine Muttertagsaktion ausgedacht. Alle Mütter haben in Begleitung ihres Kindes freien Eintritt in die Halle.