Kaldenkirchen Weg für „Modellsiedlung Juiser Feld“ ist frei
Nettetal. · Planungsausschuss gab grünes Licht für das neuartige Siedlungsprojekt der Stadtwerke.
Auf der Immobilienmesse am Wochenende im Seerosensaal werden die Stadtwerke ihre Modellsiedlung vorstellen. Am Dienstagabend gab der Ausschuss für Stadtplanung grünes Licht für den Rahmenplan „Modellsiedlung Juiser Feld“. Er dient als Grundlage für die zukünftige Flächenentwicklung im Bereich Juiser Feld zwischen Breslauer Straße und der Straße Juiser Feld im nördlichen Gebiet von Kaldenkirchen.
Neu ist die Verknüpfung von Städtebau, Energieversorgung mit erneuerbaren Energien, Mobilitätsangeboten, Landschaftspflege und Umwelt-, Natur- und Klimaschutz sowie der Integration digitaler Lösungen. Stadtplaner Armin Jung von Jung Stadtkonzepte in Köln stellte die ersten Planungen vor.
Erdwärme soll die Häuser
der Siedlung versorgen
Der städtebauliche Rahmenplan sieht zwei Kernbereiche vor, die mit Reihen- und Doppelhäusern angemessen verdichtet sind. Die Siedlungsteilflächen werden jeweils durch Stichstraßen in die Steyler Straße oder in die Breslauer Straße angebunden. Dazu kommen Nebenanlagen wie Stromspeicher, Wärmeerzeugungsanlagen, Abstellflächen und Ladeeinrichtungen für Elektroräder bis hin zu Angeboten für Co-Working. Die Erschließung der Modellsiedlung durch eine Ringstraße wird für Autos nicht durchgehend befahrbar sein, damit der Fuß- und Radverkehr gefördert werden kann. Über Wege wird auch die geplante Grünfläche zum Gewerbeareal Nettetal-West angeschlossen.
Wärme soll aus kaltem Wasser gewonnen werden. Jung räumte ein, dass diese Formulierung „schräg“ klinge. Aber in der Tat werde dem Grundwasser mit einer Wärmepumpe Wärme entzogen. Der dafür nötige Strom werde von den Stadtwerken über Photovoltaik erzeugt. Die Wärme könne auch über die Modellsiedlung hinaus an die Nachbarschaft abgegeben werden. Jung sprach vom sozialen Aspekt einer wahrnehmbaren Nachbarschaft.
Marcus Optendrenk (CDU) nannte die Pläne ein innovatives Konzept. Ähnliches sei vor neun Jahren gescheitert, weil der Investor absprang. Jetzt sei mit den Stadtwerken ein guter Partner gefunden worden. hb