Wülfrath Kalkstadt Narren starten in die fünfte Jahreszeit

Wülfrath · Im Vereinsheim blieb der Hoppeditz nicht lange schläfrig, überzeugte mit spritziger Rede.

 Peter Groß hielt den Jecken den Narrenspiegel vor.

Peter Groß hielt den Jecken den Narrenspiegel vor.

Foto: Tanja Bamme

. Der plötzliche Regen zwang die Kalkstadt Narren Wülfrath dazu, den eigentlichen Aufmarsch des Hoppeditzes kurzerhand in das Vereinsheim zu verlegen. Und so war es am Elften im Elften plötzlich sehr gemütlich in der überschaubaren Immobilie in Rohdenhaus. Miese Stimmung wegen der kurzfristigen Umdisponierung gab es nicht, im Gegenteil.

Die Wülfrather Jecken machten aus der Situation das Beste, rückten zusammen und hießen ihren Hoppeditz herzlich willkommen. Im Holzsarg wurde dieser in die Mitte der Feiernden gefahren und konnte nur mit viel gutem Zuspruch und einem Karnevalsbierchen aufgeweckt werden. Und obwohl noch recht verschlafen, hielt Herr Hoppeditz – auch bekannt unter dem Namen Peter Groß – den Anwesenden mit spitzer Zunge den Narrenspiegel vor. Kein gutes Haar ließ er in seiner Rede an der Diskussion um den Brexit, riet der EU sogar den Zeitpunkt des Austritts Großbritanniens aus der EU um 50 Jahre zu verschieben.

Mobilität der Zukunft: Der Hoppeditz rät zum Tretauto

Auch der „neuste Trend“ um die Elektroautos wurde vom Jeck während der Schlafenszeit kritisch beäugt. „Meine Empfehlung: KDB – Kraft durch Beine. Das neue Tretauto.“ Lokaler wurde es bei der Debatte um den Wülfrather Kreisverkehr, der auch nach dem Umbau noch ruckelt und hubbelt.

Viel Spaß in der kommenden Session wünschte der bunte Narr der Prinzessin Danielle I., die bereits vor einigen Jahren mit einem Prinzen an ihrer Seite die Vereinsprinzessin mimte. Dass sie diesem Amt auch ohne männlichem Part an ihrer Seite durchaus gerecht wurde, bewies die 16-jährige Schülerin in ihrer Anschlussrede. Mit einem selbstbewussten „Hello again!“ begrüßte die Prinzessin ihre Feierschar und stellte sich den Anwesenden nochmals kurz vor.

Als Tänzerin in der vereinseigenen Garde ist sie zum Karneval gekommen, trifft sich nachmittags gerne mit Freunden und möchte mal Juristin oder Ärztin werden. Moderiert wurde die närrische Veranstaltung übrigens vom ersten Vorsitzenden Roger Szielenkewitz, der sein Amt gerne abgeben möchte. „Einen Nachfolger habe ich bisher noch nicht gefunden. Da sind noch Gespräche mit dem restlichen Vorstand nötig“, so Szielenkewitz.

Die muntere Auftaktveranstaltung in die fünfte Jahreszeit wurde zudem vom Stadtorchester Mettmann begleitet. Die Damen und Herren des über die Stadtgrenzen hinaus bekannten Orchesters überzeugten mit fetzigen Karnevalsliedern und bester Schunkelmusik. Nur der Tusch, der wird noch geübt. „Bis Rosenmontag können wir ihn“, versprachen die Musiker. taba