Wülfrath Kalkstadt-Narren feiern zünftig Karneval

Wülfrath. · Die Wülfrather Karnevalisten feiern eine rauschende Prunksitzung mit mehr als 400 bunt gekleideten Jecken.

Bei der Prunksitzung der Kalkstadt-Narren im Paul-Ludowigs-Haus war die Stimmung prächtig.

Foto: Blazy, Achim (abz)

Die Prunksitzung der Kalkstadt-Narren (KSN) war auch in diesem Jahr wieder ein rauschendes Fest des Frohsinns. Mehr als 400 bunt gekleidete Jecken verwandelten das Paul-Ludowigs-Haus in einen Tempel des Karnevals. Auf der Bühne wurde ein buntes Programm aus Musik, Tanz und Büttenreden geboten, das bis Mitternacht andauerte. Der Verein hat einige hochkarätige Gäste gewinnen können, die sonst in den großen Hallen von Köln auftreten.

Um 19 Uhr marschierten die KSN mit Prinzenpaar, Tanzgarden und Elferrat ein, während der Fanfarencorps Neviges „Wenn et Trömmelsche jeht“ dazu spielte.

Der Elferrat nahm auf der Bühne Platz und Sitzungspräsident Roger Szielenkewitz staunte über eine ausverkaufte Halle. „Ich freue mich, so viele Kostüme zu sehen. Wir haben einen tollen Abend mit spitzenmäßigem Programm vorbereitet“, versprach der Vorsitzende. Szielenkewitz vergaß auch nicht, den vielen ehrenamtlichen Helfern zu danken, ohne die weder die Prunksitzung noch der Rosenmontagszug zu stemmen seien.

Das Prinzenpaar, das in diesem Jahr kein Kinder-, sondern ein Jugendprinzenpaar ist, konnte seine Gedichte auswendig vortragen. Unter anderem erfuhren wir, dass Robin I. schon lange einmal Prinz werden wollte und dass Janine II. immer noch Spaß an der
Schule hat.

Für das leibliche Wohl war gesorgt. Kellnerinnen brachten unermüdlich Getränke an die Tische, im Foyer war eine richtige Cocktail-Bar aufgebaut und darüber lag ein leckerer Hauch von Currywurst-Duft.

Im Saal zeigte die Kindertanzgarde der KSN nicht einen, nicht zwei, sondern drei Tänze, worüber sogar der Präsident erstaunt war („Das freut uns, dann gebt Gas!“). Nachdem das Prinzenpaar, die Tanzgarde und das Fanfarencorps wieder ausmarschiert waren, enterten die ersten auswärtigen Gäste die Bühne. Das Duo „Botz un Bötzje“ begeisterte mit einem launigen Bütten-Dialog in kölschem Zungenschlag. Bötzje erzählt, dass er einmal Andrea Nahles auf seinem Trecker mitgenommen habe. „Was bin ich Ihnen schuldig?“, soll die SPD-Bundesvorsitzende gesagt haben. Bötzje habe abgewunken: „Andrea, lasset jut sein, ich brauchte eh ein rotes Fähnchen hinten an der Ladung.“

Sitzungspräsident Roger Szielenkewitz dankte den Kölnern und erklärte, er sei stolz, dass so prominente Künstler nach Wülfrath gekommen seien. Das gelte auch für den ersten Musik-Act des Abends, das Trio „Die 3 Colonias“. „Seid ihr bereit, Party zu machen?“, rief Frontmann Frank Morawa und das Publikum stimmte jubelnd zu. Aus dem Klassiker „Es war in Königswinter“ machten die Kölner kurzerhand eine „spanische“ Version mit neuer Melodie, und „Ich dräume met offene Auge vun dir“ sangen sie ausdrücklich nur für die Damen im Saal. Deftig und schonungslos ehrlich war der Text ihres 2018 erschienenen Hits: „Ob Kölsch, ob Pils, ob Alt – de Hauptsach is: et knallt“.