Tierquälerei Kinder missbrauchen Katzenbaby als Fußball - und treten das Tierchen fast tot
Kater Lucky überlebte die Tortur nur durch Glück - und sucht jetzt ein neues zu Hause. Das Tierheim warnt davor, den Kleinen aus Mitleid aufnehmen zu wollen - denn auf die neuen Besitzer kommt viel zu.
Soest. "Lucky", der Glückliche - so haben die Mitarbeiter des Tierheims in Soest den knuffigen, schwarz-weißen Kater getauft, der vor zehn Tagen zu ihnen kam. Denn nur durch großes Glück ist er noch am Leben: Eine Gruppe von Kindern hat ihn als lebenden Fußball benutzt - und fast totgetreten, schreiben die Tierheim-Mitarbeiter auf ihrer Webseite. "Passanten hörten die Schreie des Winzlings und eilten zur Hilfe", heißt es weiter. Nur so überlebte er.
Nach Angaben des Tierheims werden Luckys Wunden wohl gut verheilen - allerdings sei sein linkes Vorderbein derzeit gelähmt. Ob das so bleiben wird, sei noch nicht abzusehen: "Die nächsten sechs Monate muss das beobachtet werden", so Tierheim-Leiterin Birgit Oberg. Trete keine Besserung ein, müsse das Bein amputiert werden.
Lucky gehe es inzwischen wieder "den Umständen entsprechend gut", so Birgit Oberg: "Nach drei Tagen Schreien und Fauchen hat er gemerkt, dass wir ihm nichts tun." Inzwischen schnurre er wieder, lasse er sich auf den Arm nehmen, "eigentlich ist er eine richtige Schmusekatze", sagt die Tierheimleiterin.
Nun sucht das Heim ein neues zu Hause - ab der kommenden Woche kann er vermittelt werden: "Wir würden uns freuen, wenn Lucky ein liebevolles Zuhause bei Menschen bekommt, die auch mit einem behinderten Katerchen glücklich sind", steht in der Vermittlungsanzeige. Der Kater sollte keinen Freigang bekommen - es sei denn, er werde wieder ganz gesund.
Es hätten sich bereits "Menschenmassen" gemeldet, erzählt Birgit Oberg. Das passiere in solchen Fällen oft. Ob jemand geeignetes dabei ist, müsse sich herausstellen - denn Lucky aufzunehmen werde anstrengend:
Die mögliche Amputation des Beinchens erfordere viel Vor- und Nachsorge - "das wird eine Zeit, in der Lucky intensive Betreuung braucht." Auch die Tierarzt-Kosten seien nicht zu unterschätzen: Lucky bekommt spezielle Medikamente, die er sehr lange brauchen werde - womöglich sein Leben lang. Auf den neuen Besitzer könnten dauerhaft bis zu mehrere Hundert Euro Tierarzt-Kosten pro Jahr zukommen. Zwar sei das Tierheim bereit, sich "so gut es geht" zu beteiligen, so Oberg. Allerdings könne man sicher nicht alles tragen.
Tierarztkosten finanziert das Tierheim unter anderem durch Spenden, die Informationen zum Konto finden sich auf der Website. Wer explizit Lucky helfen wolle, könne im Verwendungszweck "Kater Lucky" angeben. "Das hilft im Zweifel mehr, als Lucky aus Mitleid aufnehmen zu wollen - und im Zweifel nach ein paar Monaten festzustellen, dass man völlig überfordert ist", sagt die Tierheim-Chefin.