Kommunalpolitik in Erkrath Lärm durch neue Feuerwache befürchtet

Erkrath. · Der neue Bauausschuss des Rates beschäftigt sich mit dem Projekt. Projektleiter Ulrich Werner sieht in der neuen Ausrichtung des Gebäudes einen effektiven Lärmschutz. Zurzeit bleibt das Projekt im Kostenrahmen.

Innerhalb des umrahmten Bereichs wird die neue Feuer- und Rettungswache gebaut.

Foto: Geobasis NRW

Der neu formierte Bauausschuss beschäftigte sich in seiner ersten Sitzung mit dem größten Bauprojekt der Stadt, dem Neubau der Feuer- und Rettungswache. Der Entwurf steht, wesentliche Punkte sind geklärt und im zweiten Quartal 2022 soll es losgehen. Die voraussichtlichen Kosten haben sich nicht weiter erhöht, sondern pendeln knapp unter dem Budget von rund 34 Millionen Euro.

Projektleiter Ulrich Werner erklärte bei seiner Präsentation, dass alle Lärmschutz-Vorgaben eingehalten werden sollen. Im vergangenen Jahr hatte es einen Planer-Wechsel von „Stark Architekten“ zu „bhp“ gegeben, was dem Projekt einen Schub gegeben habe. Der neue Entwurf sieht einen T-förmigen Grundriss vor, der parallel zur Bergischen Allee ausgerichtet ist. Die Zufahrt erfolgt über die Kreuzung am südöstlichen Ende des Plangebiets. Besucher parken direkt hinter der Einfahrt. Einsatzkräfte fahren zu den Stellplätzen der hauptamtlichen Wache oder der Freiwilligen Feuerwehr. Die Freiwilligen Feuerwehrleute gelangen vom Parkplatz direkt in ihr Gebäude, wo sie sich umziehen können und in die Fahrzeughalle kommen. Im „T-Balken“ sind Büros der hauptamtlichen Feuerwehr sowie der Stabsstellen untergebracht.

BmU verlangt einen Lärmschutznachweis

Bernhard Osterwind befürchtet die Lärmbelastung der Anwohner. „Ausgerechnet der Betriebshof mit den Werkstätten liegt am nächsten zum Wohngebiet. Wir brauchen dringend einen Lärmschutznachweis“, sagte der BmU-Fraktionschef. „Die Werkstätten werden nachts nicht betrieben“, entgegnete Ulrich Werner. Ein ausreichender Lärmschutz sei durch die Drehung des Grundrisses gelungen. „Der dreigeschossige Baukörper ist selbst der beste Lärmschutz“, so Werner. Zu den Baukosten gab es nur noch wenige kritische Stimmen.

Werner rechnete vor, wie sich die Budgetfortschreibung unter Berücksichtigung von Risiko und Baupreissteigerungen seit 2017 entwickelt hat. Zunächst addierten die Planer zwei, später fünf Prozent hinzu. „Wir kennen die Zahlen aber erst zu etwa neun Prozent“, räumte der Projektleiter ein. Bürgermeister Christoph Schultz erklärte: „Herr Werner ist wie ein Bildhauer. Erst wenn die äußeren Schichten abgetragen sind, kommt das Ergebnis nach und nach zum Vorschein.“

Deshalb wollte auch Peter Urban (SPD) eine Lanze für die Planer brechen: „Es wäre gut, wenn man mal nach vorne schaut und die Feuerwache für die Bürgerinnen und Bürger und für die Einsatzkräfte endlich gebaut wird.“

Peter Knitsch (Grüne) blieb jedoch kritisch: „Entscheidend wird sein, was bei den Ausschreibungen herauskommt, und ob dagegen geklagt wird.“ Helmut Rohden (CDU) forderte: „Man sollte mal anerkennen, dass wir hier eine tolle Planung haben“.