RRX-Planungen Lärmschutz an RRX-Gleisen in Düsseldorf wird neu geprüft

Düsseldorf · Der Rat wird das Geld für eine vertiefte Planung der Variante bereitstellen. Ärger gibt es, weil die Bahn laut Kritikern einen Planungsschritt vorzog.

Die Einhausung in Angermund könnte begrünt und als Park genutzt werden.

Foto: Deutsche Bahn

Das neue Stadtratsbündnis aus CDU und Grünen greift die Forderung der Angermunder Bürgerinitiative nach einer Einhausung für den Rhein-Ruhr-Express (RRX) auf. In der Sitzung des Stadtrates am 4. Februar sollen bei den Haushaltsberatungen 150 000 Euro bereitgestellt werden, um Experten zu beauftragen, die Machbarkeit einer Einhausung unter Einbindung der Initiative zu überprüfen.

In Angermund sind rund
1750 Wohneinheiten vom Zuglärm betroffen. Für den Ausbau des RRX sollen deshalb rund 3800 Meter Schallschutzwände beidseitig der Trasse gebaut werden. Diesen Schutz hält die Initiative nicht für ausreichend und kritisiert zudem, dass die Wände den Ort in zwei Teile zerschneiden würden. Bei der Einhausung wird die Bahnstrecke tiefer gelegt und verschwindet unter einem Betondeckel. Die Bahn hatte diese Variante auf Wunsch des Stadtrats 2017 prüfen lassen – und als nicht förderfähig verworfen.

„Da es Zweifel gibt, dass die Einhausungsvariante seinerzeit nicht mit der notwendigen Sorgfalt geprüft wurde, sollte das vorliegende Gutachten von unabhängiger dritter Seite überprüft werden“, begründen CDU und Grüne ihren Antrag. Das Verkehrs- und Infrastrukturprojekt RRX könne nur gelingen, wenn berechtigte Sorgen und Einwände der Bürger ernsthaft berücksichtigt und geprüft würden. Erfolge dies nicht, bestünde die Gefahr, dass sich das Projekt durch Klagen erheblich verzögert. Die Verwaltung soll deshalb die Deutsche Bahn und das Eisenbahnbundesamt auffordern, die Planungen solange nicht weiter zu führen, bis eine Entscheidung zur Einhausung getroffen wurde.

Kritisiert wird von der Politik, dass die Bahn bereits am 15. Dezember die RRX-Genehmigungsunterlagen für den Angermunder Planfeststellungsabschnitt 3.1 beim Eisenbahnbundesamt eingereicht hat, obwohl das erst im Frühjahr erfolgen sollte. „Es drängt sich die Frage auf, ob die DB Netz AG mit diesem Schachzug den Willen der Landeshauptstadt Düsseldorf, die als Träger öffentlicher Belange vom RRX-Großprojekt massiv betroffen ist, untergraben will“, teilt die Bürgerinitiative mit. Die Bahn erklärt wiederum, dass das Datum zur Einreichung beim Eisenbahnbundesamt in 2020 schon lange vorab kommuniziert worden sei. „Im Sinne der Pendler haben wir die Unterlagen nach dem mehrjährigen Beteiligungsprozess nun eingereicht, um den Ausbau der vielbefahrenen Strecke voranzutreiben zu können“, sagt Bahnsprecherin Hannah Lenkeit. Die Bahn lehnt die Einhausung ab, da unter anderem dann rund 15 Wohnhäuser abgerissen werden müssten.