NRW Kranzniederlegung im kleinen Kreis

Willich-Schiefbahn · (send) Ein Schützenfest können die Schützen der St. Sebastianus-Bruderschaft Schiefbahn in diesem Jahr zum zweiten Mal nicht feiern. Das Gedenken an die Verstorbenen und die Fürsorge für die Senioren wollten sie trotzdem nicht vernachlässigen: Am vergangenen Wochenende versammelte sich das  Königshaus samt Vorstandsmitgliedern, um der Schützentradition in kleiner Runde gerecht zu werden.

Ernährungsminister Guido Wyes, König Horst Meyer und Finanzminister Bastian Plum (v.l.) samt Vorstandsmitgliedern.

Foto: WZ/St. Sebastianus Bruderschaft Schiefbahn

Nachdem zwei Trompeter der Freiwilligen Feuerwehr Schiefbahn vom Turm der Hubertus-Kirche ein Ständchen gespielt hatten, zogen die Schützen mit dem Musikkorps 78 BSW Krefeld zum Hubertus-Stift. Dort gab es für die Senioren ein einstündiges Konzert im Innenhof, das auch für die umliegende Nachbarschaft gut zu hören war. 

Michael Klein: „Das Gefühl der Einsamkeit ist schlimm“

„Wir möchten in dieser Zeit die älteren Mitbürger nicht vergessen. Die langen Lockdown-Phasen waren hart für sie und das Gefühl der Einsamkeit schlimm“, meinte Brudermeister Michael Klein.

Danach zogen Schützenkönig Horst Meyer, Ernährungsminister Guido Wyes und Finanzminister Bastian Plum gemeinsam mit Vorstand und Musikern zum Ehrenmal auf dem Schiefbahner Friedhof, um einen Kranz zum Gedenken an die Verstorbenen in den beiden Weltkriegen niederzulegen, begleitet von einem musikalischen Gruß.

„Gesten des Respekts im Rahmen der Möglichkeiten durchführen“

„Diese Termine sind fester Bestandteil eines jeden Schützenfestes und wir wollten diese Gesten des Respekts im Rahmen des Möglichen auf jeden Fall durchführen“, sagt Michael Klein.

Zum Totengedenken gehöre auch die Erinnerung an die Verstorbenen aus der Bruderschaft. „Wir haben erlebt, dass Mitglieder oder Angehörige unserer Schützen in den vergangenen Monaten durch Covid-19 verstorben oder durch schwere Verläufe der Krankheit betroffen sind“, erzählt Klein.

Da ein Beisein bei den Begräbnissen nicht möglich war, besuchten die Schützen die Ruhestätten im Nachhinein. Kleine Gruppen hatten im Laufe des Gedenksamstag die Grabmäler der verstorbenen Zugmitglieder besucht und Blumen gebracht. „Es gab Verständnis in der Bruderschaft, dass es in diesem Jahr kein Schützenfest geben kann“, meint der Brudermeister.

König Horst Meyer blickt mit seinem Hofstaat hoffnungsvoll auf das kommende Jahr: Dann wird vielleicht wieder ein fröhliches Fest mit den Schützen und den Schiefbahnern möglich sein.