2016 gab es 1930 Gründungen in Krefeld
In dem Gründerreport 2016 der Industrie- und Handelskammer (IHK) wird ein Zuwachs zum Vorjahr deutlich.
1930 Gründungen hat es im Jahr 2016 in Krefeld gegeben. Gleichzeitig haben aber auch 1889 Unternehmer ihre Firma aufgegeben. Zum Vergleich: Im Jahr 2015 waren es 1858 Gründungen und 1780 Aufgaben. Damit verzeichnet Krefeld ein Plus von 3,73 Prozent bei den Gründungen und von 6,12 Prozent bei den Aufgaben. Die Gründungsintensität — also die Anzahl der Gründungen in Relation zur Einwohnerzahl — liegt in Krefeld mit 0,86 Prozent über dem durchschnittlichen Niveau im Bezirk der Industrie- und Handelskammer (IHK) Mittlerer Niederrhein (0,80).
Das sind die wesentlichen Kennziffern des Gründerreports 2017, den die IHK auf der Basis von Daten des Landes Nordrhein-Westfalen erarbeitet hat. „Wir haben das aktuelle Gründungsgeschehen in der Region untersucht, damit die notwendige Debatte auf einer soliden Datenbasis stattfinden kann“, erklärt Jürgen Steinmetz, Hauptgeschäftsführer der IHK Mittlerer Niederrhein. Die Erarbeitung des Gründerreports sei wichtig, um Trends zu erkennen und daraus Handlungsempfehlungen und Forderungen an die Politik ableiten zu können. „Wir brauchen junge Unternehmen. Sie sorgen für Innovation und Wachstum, sie schaffen Arbeitsplätze und stärken die Wirtschaft insgesamt.“ In Nordrhein-Westfalen ist die Zahl der Neugründungen von 127 643 im Jahr 2015 auf 125 969 im vergangenen Jahr zurückgegangen.
Gleichzeitig ist auch die Zahl der Gewerbeabmeldungen rückläufig — von 120 057 auf 119 963. Ähnliche Entwicklungen lassen sich im Regierungsbezirk Düsseldorf beobachten. Von diesem Trend weicht der Bezirk der IHK Mittlerer Niederrhein allerdings ab: In Krefeld, Mönchengladbach, dem Rhein-Kreis Neuss und dem Kreis Viersen lagen die Unternehmensgründungen um 1,03 Prozent über dem Vorjahreswert.
Dafür sind die Geschäftsaufgaben mit einem Plus von 2,78 Prozent deutlich gestiegen. Damit ergibt sich für die Region im Saldo ein Zuwachs von 160 Unternehmensgründungen. „Das ist die Kehrseite der guten Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt“, sagt IHK-Existenzgründungsberater Wolfgang Koger. „In den vergangenen Jahren haben erheblich weniger Personen aus Mangel an Erwerbsalternativen eine Selbstständigkeit angestrebt. Viele ziehen den sicheren Weg einer Anstellung dem ‚Abenteuer Selbstständigkeit‘ vor. Das hören wir bei zahlreichen Beratungsgesprächen.“
Hinzu kämen Einschränkungen beim Gründungszuschuss für Arbeitslose. Wie sich die Zahl der Gründungen im IHK-Bezirk in Zukunft entwickeln wird, ist schwer zu sagen. „Um aus dem Tal herauszukommen, braucht Deutschland ein gründerfreundliches Klima“, betont Steinmetz. Jungunternehmer benötigten Voraussetzungen, die es ihnen erlauben, sich voll und ganz auf Kunden und Produkte zu konzentrieren. „Das Verschwenden wertvoller Zeit und Energie für eine überbordende Bürokratie oder unverständliche rechtliche und steuerliche Fragestellungen muss ein Ende haben“, fordert der IHK-Hauptgeschäftsführer. Red