2018 kostet das Seidenweberhaus 1,55 Millionen Euro

Etwa so teuer wie Zuschuss zu Kongresszentrum oder Kesselhaus. Studienzentrum zieht aus, Nachfolger nicht benannt.

Foto: Jürgen Brefort

Die Wirtschaftsplanung der Seidenweberhaus GmbH für das Jahr 2018 enthält interessante Fakten. Etwa, dass 2018 mit einem Gesamtaufwand von 1,55 Millionen Euro gerechnet wird — allein für das marode Seidenweberhaus. Dem stehen zwar Erträge von etwa 750 000 Euro gegenüber, was das Defizit auf gut 800 000 Euro verringert, die Kosten bewegen sich aber trotzdem in einer bemerkenswerten Höhe. Insbesondere vor dem Hintergrund, da mit dieser Summe auch beide derzeit in Rede stehenden Neubauvarianten, Kongresszentrum von Gerald Wagener oder Kesselhaus von Wolf-Reinhard Leendertz, zu finanzieren wären.

Die Kosten fürs Seidenweberhaus gliedern sich wie folgt auf: 833 000 Euro für Personal (inklusive Posten wie Sozialabgaben und Altersvorsorge), 17 800 Euro Abschreibungen, 306 200 Euro für den Bereich „Sonstiger betrieblicher Aufwand“. Diese im Einzelnen: 43 300 Grundstücksnebenkosten, 96 000 für Wartung und Instandhaltung, knapp 7000 für Werbung, 75 300 Euro Verwaltungsaufwand, 84 700 beim Posten übrige Kosten/Aufwendungen.

Ende Juli 2018 endet der Mietvertrag mit dem Studieninstitut Sinn. Von einer Folgelösung steht nichts in dem Wirtschaftsplan, die Folge einer Reduktion der Mieteeinnahmen für 2018 von 62 000 Euro schon. Außerdem stellt der Bericht fest, dass es eine leichte Steigerung bei den Buchungen von Veranstaltungen gibt, die Situation auf dem Theaterplatz mit der Alkohol- und Drogenszene das Veranstaltungsgeschäft allerdings erschwere.

Interessant ist auch der Vergleich zwischen Seidenweberhaus und König-Palast bei den Personalkosten beim Plan 2018. Am Theaterplatz weist die Jahresrechnung einen Aufwand von 778 400 Euro aus, beim KöPa mit 792 200 Euro nur marginal mehr. Dem gegenüber liegen die Umsatz-Erlöse für den König-Palast mit 1,41 Millionen Euro fast doppelt so hoch wie die des Seidenweberhauses (753 100 Euro).

Im bereits abgerechneten Jahr 2016 erzielte der König-Palast noch 1,67 Millionen Euro Umsatzerlöse, davon interessanterweise lediglich 94 174 durch Eigenveranstaltungen. Eine weitere Frage richtet sich an die Perspektiven für das Namensrecht. Das wird 2019 neu vermarktet.

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