Aktionstag: Aufklären über das Komasaufen
Beim Aktionstag „Power statt Promille“ lernten die Schüler des MSM-Gymnasiums, wie sie sich im Umgang mit Alkohol verhalten sollen.
Krefeld. Trinken mit Kontrollverlust — sogenanntes Komasaufen — ist ein akutes Problem vieler Jugendlicher, auch in Krefeld.
Mit großem Interesse verfolgten deshalb jetzt Schüler und Lehrer des Maria-Sibylla-Merian-Gymnasiums Beiträge zum Thema.
Die Schule organisierte den Aktionstag „Power statt Promille“ für die achten und neunten Klassen. Kurzvorträge, Filmausschnitte, Hip Hop- und Breakdance-Performances gewannen die Aufmerksamkeit der Schüler.
Bundesweit kamen im vergangenen Jahr rund 29 000 Jugendliche mit einer Alkoholvergiftung ins Krankenhaus. Im Helios-Klinikum waren es ungefähr 60 Patienten. „Zu viele für Krefeld“, findet Tim Niehues, Chefarzt der Helios-Kinderklinik. Er wird immer noch mindestens einmal pro Woche mit diesem Szenario konfrontiert: Junge Patienten im Vollrausch, oft nicht ansprechbar, ohne Kontrolle über sich selbst.
Diese Bilder beschäftigen auch die Schüler. „Wenn man die Fotos sieht, wo Betrunkene in ihrem Erbrochenen liegen, dann schreckt einen das schon ab“, sagt Leon Wiefels, der in die achte Klasse geht. Seine Mitschülerin Alexandra Kloos findet: „Man weiß ja gar nicht mehr, was mit einem passiert. Das ist schlimm.“
Folgen übermäßigen Alkoholkonsums wie Gedächtnislücken, Hemmungslosigkeit, Verhaltensstörungen und Kontrollverlust sind fast immer garantiert. Bei schneller Hilfe halten diese Symptome nur für eine Nacht an. Das Schamgefühl jedoch, das die Jugendlichen spüren, währt länger.
Um es erst gar nicht so weit kommen zu lassen, sei es wichtig, mit anderen zusammenzubleiben, sagt Ulrich Lenssen, Leiter des Krefelder Rettungsdienstes. Erste Hilfe muss geleistet werden, wenn ein Jugendlicher keine Kontrolle mehr über sein Handeln hat: Damit der Betroffene nicht erstickt, sollte er in die stabile Seitenlage gebracht werden.
Einen abschließenden Rat für die Schüler hatte Norbert Beeser von der Krefelder Polizei: „Passt aufeinander auf, ihr werdet Risiken eingehen.“