Bauprojekt Industriesitz wird Seniorenheim

Krefeld · Die Pläne gibt es schon lang. Jetzt beginnt der Abriss, um auf dem alten Babcock-Areal zu bauen.

Das ehemalige Babcock-Verwaltungsgebäude an der Parkstraße in Uerdingen wird jetzt abgerissen. 

Foto: Andreas Bischof/Andreas Bischof,

Auf dem ehemaligen Gelände der Babcock in Uerdingen beginnen die Abrissarbeiten der ehemaligen Hauptverwaltung. Schon vor vier Jahren hatte Frank Stubben, geschäftsführender Gesellschafter der Firma IMAC, in der Westdeutschen Zeitung angekündigt, an der Parkstraße 29 ein „Senioren- und Pflegekompetenzzentrum“ bauen lassen zu wollen. Auch im Bedarfsplan für Pflegeplätze der Stadt ist das Haus als geplant erwähnt und 80 Plätze stehen bereits für das Jahr 2020 auf dem Papier. Ob dieser Termin allerdings zu halten ist, erscheint zumindest sehr ambitioniert.

Nun hat die Orpea Deutschland das Projekt übernommen. „Das Gebäude wird abgerissen“, bestätigt Pressesprecher Bernhard Rössler den Kauf des Areals von der IMAC und den Start der Arbeiten zum Bau eines Seniorenheims. „Wir haben eine Baugenehmigung und suchen nun einen Generalunternehmer.“ Da dieser Prozess noch ganz am Anfang sei, könne er noch keinen Termin zum Beginn des Neubaus oder gar einer Fertigstellung nennen.

Verschiedene Wohnformen
unter einem Dach

Bei den früheren Planungen der IMAC war die Rede von 80 Einzelzimmern für eine stationäre Pflegeeinrichtung sowie 40 Service-Appartements. Auch eine Tagespflegeeinrichtung sollte zum Angebot gehören. Und etwa ein Dutzend barrierefreie Eigentumswohnungen. Der damalige Investor legte Wert darauf, den Senioren eine Auswahl zu geben: Für Ratschläge, Veranstaltungen, die Teilnahme am Mittagstisch, den Besuch der Tagespflege. Ähnlich ist auch die Gesamtkonzeption von Orpea: Laut Bernhard Rössler sind nun 83 Plätze im Pflegeheim vorgesehen (stationäre Pflege), 56 im Betreuten Wohnen und 20 in der Tagespflege. Unter dem Dach der Orpea wird bereits eine weitere Seniorenresidenz in Krefeld betrieben. Und zwar das Haus „Am Bismarckviertel“ an der Uerdinger Straße 134 der Residenz-Gruppe. Die Gruppe gehört seit 2015 zu Orpea und zählt zu den größten Betreibern von Pflegeeinrichtungen in Deutschland.

Investoren erhoffen sich gute Anbindung an Umgebung

Die Investoren halten das Grundstück Parkstraße für ideal für die Umsetzung ihres Konzepts: mitten in einer Wohnbebauung und gut an den Ortskern angebunden. Große Erwartungen werden aber auch in das Quartiersmanagement gesetzt. So verspreche man sich kurze Wege bei der Vernetzung der Bewohner des Kompetenzzentrums mit den vor Ort bereits bestehenden Einrichtungen wie Hausärzten, Pflegediensten, Behörden, Kirchen und Vereinen.

Aus der Fortschreibung der Bedarfsplanung der Stadt Krefeld geht hervor, dass es derzeit einen Bedarf an teil- und vollstationären Heimplätzen für 160 Menschen in Uerdingen gibt. Bis zum Jahr 2020 soll er auf 164 steigen, bis 2025 auf 175 und bis 2030 auf 181. Zusammen mit dem Haus im Park, dem Kunigundenheim und dem geplanten Seniorenkompetenzzentrum an der Parkstraße geht die Stadt aber von 240 Plätzen für das Jahr 2020 aus – und damit dann einer Überdeckung im Uerdinger Bestand.