Krefeld-Hüls Angela Prietz - Eine Fachfrau für die Pflege
Hüls. · Seit 1. Mai ist Angela Prietz neue Geschäftsbereichsleiterin für die Altenhilfe im Neukirchener Erziehungsverein und auch Chefin des Bonhoeffer-Hauses in Hüls.
Vertrauen. Das ist ein Wort, das Angela Prietz gut und gerne auf ihr berufliches Umfeld übertragen kann. Die meisten Mitarbeiter kennt sie ja schließlich schon seit mehreren Jahren. Nur ihre Rolle ist nun eine andere. Seit 1. Mai ist die 52-Jährige neue Geschäftsbereichsleiterin für die Altenhilfe im Neukirchener Erziehungsverein und auch Chefin des Bonhoeffer-Hauses in Hüls. Ein Unternehmen, das sie schon seit 20 Jahren kennt. In der Altenhilfe ist sie eine Expertin erster Stunde. „Mit der Aufgabe bin ich sehr vertraut“, sagt Prietz. Der Anfang ihrer neuen Tätigkeit liegt in einer Krisenzeit. Die Vertrautheit hilft da im Umgang: „Wir haben ein gutes Miteinander mit viel erfahrenen Mitarbeitern und hoher Verlässlichkeit. Man kennt sich über Jahrzehnte. “
Die gebürtige Düsseldorferin trägt neben dem Bonhoeffer-Haus auch die Verantwortung für das Gerhard-Tersteegen- und das Matthias-Jorissen-Haus. Dazu kommt eine Station für Tagespflege am Insterburger Platz sowie eine Diakoniestation in Neukirchen-Vluyn. Als Fachfrau für die Pflege ist sie auch Mitglied in der Geschäftsführung. Die 52-Jährige begann als Krankenschwester. Ihre Ausbildung hatte die Düsseldorferin im damaligen städtischen Klinikum in Krefeld absolviert. Einblicke gewann sie in der Chirurgie und chirurgischer Ambulanz. Nach der Ausbildung aber stand ihr der Sinn nach einer Weiterentwicklung. Als eine der ersten Studierenden im Bereich Pflegewissenschaft legte sie in 2000 ihre Abschlussprüfung an der Evangelischen Fachhochschule Bochum ab.
Im Altenhilfe-Verbund des Neukirchener Erziehungsvereins begann sie 2001 mit einer Projektstelle in der Wachkoma-Abteilung im Tersteegen-Haus. Später arbeitete sie auch als Pflegedienstleitung und Chefin des Dreikönigenhauses in Krefeld-Mitte. Die Tagespflege in Gartenstadt, die zum Bonhoeffer-Haus gehört, baute sie maßgeblich mit auf. Heute lebt die zweifache Mutter Prietz mit Familie in Krefeld.
Die Pflegewissenschaft
hat es ihr angetan
Die Pflegewissenschaft hatte es ihr angetan: „Ich wollte mich inhaltlich breiter aufstellen. Ich hatte mich mit anderen Ländern beschäftigt, wie da die Professionalisierung der Berufsgruppe vorangeht.“ Vor allem die theoretische Auseinandersetzung fehlte ihr in der deutschen Ausbildung. „Der Blick auf uns ist anders geworden. Es ist wichtig, dass wir uns breiter aufstellen, zum Beispiel im psychosozialen Bereich.“
Als eines ihrer Begleitthemen wird die Entwicklung der Alten-Pflege-Landschaft unter Corona sein. Dazu wird auch die Ausbildung zu Pflegefachleuten gehören, aber auch die Arbeit mit den Kunden und Patienten. Das beschreibt Prietz als Herausforderung, auch aufgrund der gebotenen Abstände. „Die Begegnungen sind jetzt viel intensiver. Die Gespräche sind tiefer. Wir haben mehr Zeit für Begegnungen.“ Dazu kommen weitere Aspekte. „Es sind jetzt Medien zum Einsatz gekommen, die früher nicht verwendet wurden. Wir wollen Kontakt halten, ohne dass Menschen darunter leiden.“ Das erfordere im Alltag alles eine hohe Flexibilität. „Das Gemeinschaftsgefühl im Team ist gewachsen.“ Jetzt hofft Prietz auf Signale aus der Politik, auch die Tagespflege wieder zu ermöglichen.