Arbeitskreis Bürgerstiftungen tagt in Krefeld: Belohnung für erfolgreiche Projekte

Krefeld war Gastgeber des Arbeitskreises Bürgerstiftungen.

Krefeld. Das Gütesiegel ist das Sahnehäubchen. Zehn Merkmale muss eine Bürgerstiftung erfüllen, um das begehrte Gütesiegel zu erhalten. Beispielsweise muss sie gemeinnützig sein, wirtschaftlich und politisch unabhängig handeln und einen klaren Lokalbezug für ihr breit gefächertes Engagement haben.

Am Wochenende war die Samt- und Seidenstadt Gastgeber für das 37. Treffen des Arbeitskreises Bürgerstiftungen, dem bundesweiten Forum für alle Bürgerstiftungsakteure. Rund 70 Vertreter von Bürgerstiftungen aus ganz Deutschland tauschten sich auf diesem Arbeitstreffen über aktuelle Fragen aus.

Beim Auftakt am Freitagabend überreichte Nikolaus Turner, Leiter des Arbeitskreises Bürgerstiftungen, die Gütesiegel-Urkunden an insgesamt 19 Bürgerstiftungen, die diesen Anspruch erfüllen. Somit gibt es jetzt in Deutschland 225 Bürgerstiftungen, die das Gütesiegel des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen tragen dürfen. Krefeld hat das Gütesiegel übrigens schon dreimal verliehen bekommen.

„Lebenspartner Bürgerstiftung“ lautete das Schwerpunktthema des bundesweiten Treffens. „Es geht um das Engagement von Jung und Alt. Ob Kleinkind oder Rentner— in jeder Lebensphase kann die Bürgerstiftung ein Partner sein.

Bürgerstiftungen sind für alle offen, die sich mit Geld, Zeit oder Ideen bürgerschaftlich engagieren wollen“, sagt Axel Halling, Projektreferent der Initiative Bürgerstiftungen, und erläutert das besondere Modell. „Die Bürger stiften quasi von unten, das Kapital ist fest gebunden, die Zinserträge finanzieren die Arbeit. So bleibt das Geld in der Region.“

„Die demografische Lage der Nation“ und die damit verbundenen Herausforderungen für Bürgerstiftungen war einer der Schwerpunkte bei den Workshops und Vorträgen, die am Samstag im Südbahnhof angeboten wurden. Auch wurden die Preisträger des Wettbewerbs „Ihr Projekt für alle“ der Dr.-Jürgen-Rembold Stiftung ausgezeichnet.

„Es gibt einen Ideen-Pool, in den alle Bürgerstiftungen ihre erfolgreichen und nachahmenswerten Projekte einstellen“, erklärt Axel Halling. Dieser Pool fördere als Reservoir den Projektaustausch und sorge dafür, dass nie die Ideen für ein bürgerschaftliches Engagement ausgehen.

Zehn Urkunden und ein Preisgeld von insgesamt 7000 Euro überreichte der private Stifter Dr. Jürgen Rembold. Vorsitzender Markus Prehn, mit seinen Vorstandskollegen Gastgeber des Treffens, hatte am Freitag beim Kennlern- und Austauschabend die Krefelder Bürgerstiftung, ihre Arbeit und ihre Ziele vorgestellt.