Krefeld Aufnahme von Flüchtlingen wird gestoppt

Stadt prüft, eine Turnhalle wieder freizugeben.

Foto: Andreas Bischof

Krefeld. Ab nächster Woche werden der Stadt Krefeld keine Flüchtlinge mehr zugewiesen. „Wir haben die Anforderungsquote zur Aufnahme von fast 100 Prozent erreicht“, sagt Oberbürgermeister Frank Meyer am Mittwoch bei seinem Besuch im Seniorenbeirat. Auch Christoph Söbbeler, Pressesprecher der Bezirksregierung in Arnsberg, bestätigte, dass zunächst keine weiteren Zuweisungen für Krefeld vorgesehen seien. „Wenn zu einem späteren Zeitpunkt erneut Zuweisungen für Krefeld anstehen, wird dies im Vorfeld angekündigt und die Durchführung vorbesprochen“, sagt Söbbeler. Die Flüchtlingsquote würde jeden Monat neu überprüft werden.

Karl-Heinz Renner von den Grünen hatte im Seniorenbeirat zuvor nach dem möglichen Zeitpunkt gefragt, wann die als vorübergehende Unterkunft für Zufluchtsuchende genutzten restlichen fünf Sporthallen wieder für den Breiten- und Schulsport freigegeben werden. Die Verwaltung erklärte daraufhin, dass derzeit die zeitnahe Freigabe einer Turnhalle für den Sport geprüft werde. Die Freigabe weiterer Hallen würde von der Entwicklung der Flüchtlingszahlen und der Anmietung/Schaffung von Wohnungen und Sammelunterkünften abhängen.

Die derzeit in den Turnhallen untergebrachten Flüchtlinge wolle die Stadt nicht in der leerstehenden Landeseinrichtung in Forstwald unterbringen. „Sie ist für einen Aufenthalt und Ausruh-Phase von maximal acht Wochen und nicht für eine Dauer von einem Jahr oder länger für 1000 Menschen ausgelegt“, sagt Meyer.

Die Stadt bestätigte, dass rund 2000 der etwa 3600 Flüchtlinge in Krefeld derzeit noch keinen Asylantrag hätten stellen können. Nach Vorstellung des Innenministeriums NRW sollen in den nächsten Wochen jedoch alle Flüchtlinge in NRW einen Asylantrag gestellt haben. hoss/yb