Baujob-Casting 2015 Bau buhlt um Azubis

Kamen früher 80 bis 90 interessierte junge Leute, sind es diesmal beim Bildungszentrum des Baugewerbes nur 25.

Baujob-Casting 2015: Bau buhlt um Azubis
Foto: Jochmann

Krefeld. Für das Baujob-Casting 2015 im Bildungszentrum des Baugewerbes (BZB) Krefeld an der Bökendonk hält sich die Nachfrage sehr in Grenzen. „In diesem Sommer spüren wir dramatisch, dass das Interesse an Ausbildung im Handwerk und besonders im Bauhandwerk rückläufig ist“, sagt Markus Crone, Leiter des BZB Krefeld. Vor Jahren hatten wir noch 80, 90 Teilnehmer beim Casting in den drei Bildungszentren Krefeld, Wesel und Düsseldorf. Jetzt sind es 20 — und fünf hier!“

Drei junge Männer versuchen sich gerade an ihrem ersten Stückchen Mauer. Meister Klaus Kaiser hat sie nach ihrer Motivation gefragt, einmal in das Bauhandwerk zu schnuppern. Für zwei von ihnen war es mehr eine spontane Idee, doch für Ünal Burak schon eine gezielte Entscheidung. „Mein Vater ist Maurer und zufrieden mit seinem Beruf. Er kann handwerklich alles“, erzählt der Schüler, der diesem Vorbild nacheifern möchte und am Montag trotzdem zum ersten Mal eine Kelle in der Hand hält.

Für Kaiser bedeutet das nicht unbedingt, einen hoffnungslosen Fall vor sich zu haben. Auch Defizite in den Schulfächern, die eventuell für eine Lehre ein Mangel sein könnten, sind kein Hinderungsgrund. „Eine Lehrstelle ist auch ohne Hauptschulabschluss möglich“, sagt der Ausbilder und stellt heraus welche Qualitäten eines Bewerbers die Betriebe erwarten: Zuverlässigkeit, Pünktlichkeit und Interesse an der Arbeit.

Das hat der Maurermeister auch schon beim Baujob-Casting im Blick, denn die „getesteten“ jungen Leute erhalten über ihre Tage im BZB Krefeld ein Zertifikat, das ihnen bei einer Bewerbung weiter hilft. Das BZB steht im engen Kontakt mit den Betrieben.

Das ist die „Baustelle“ von Katrin Peters, die auch bei der Vermittlung von Ausbildungsplätzen hilft. Auch für die berufsbegleitende Weiterbildung bei Defiziten, die man aus der Schule mitgebracht hat, stellt sie die Kontakte her. „Man muss die Jugendlichen oft an die Hand nehmen“, weiß sie. „Aber dann klappt das auch!“

Sie macht darauf aufmerksam, dass man in den Sommerferien und nach Absprache mit der Schule sogar im Laufe des Schuljahres ein ein- oder zweiwöchiges Praktikum im BZB machen kann. Schon in der Ausbildung erhalte man gutes Geld für gute Leistung. Und der Job hinterher sei sowieso sicher. „Selbstverständlich stehen die Ausbildungsberufe im Bau-handwerk auch Mädchen offen.“