Besuch in Krefeld: Lara begeistert Minister Remmel
Der Umweltminister lobt das Uerdinger Unternehmen für den deutlich reduzierten Ausstoß des klimaschädlichen Lachgases.
Krefeld. Auf der 16. Etappe seiner Klimaschutztour durch NRW hat Umweltminister Johannes Remmel den Spezialchemie-Konzern Lanxess für dessen Engagement und Vorbildfunktion beim Klimaschutz gelobt. Der Grund: Das Unternehmen habe sein ehrgeiziges Ziel, den Ausstoß klimaschädigender Gase in Deutschland innerhalb von fünf Jahren bis 2012 um 80 Prozent zu reduzieren, bereits 2009 erreicht.
Entscheidenden Anteil daran haben die beiden Lachgas-Reduktionsanlagen (Lara) am Standort Uerdingen, die Remmel gestern besichtigte. Lanxess habe bewiesen, dass Klimaschutz am Heimatstandort und globale Wettbewerbsfähigkeit keine Gegensätze seien. Ziel müsse es sein, solche Umwelttechnologien aus NRW zur weltweiten Marke zu entwickeln. „Wir können zwar nicht die Welt retten, aber wenn es bei uns nicht gelingt — wo sonst?“, so Remmel, der von einer neuen Gründerzeit sprach.
Vorstandsmitglied Rainier van Roessel bezeichnete Lanxess weltweit als Technologieführer bei der thermischen Reduktion von Lachgas, chemisch als Distickstoffmonoxid (N2O) bekannt. Allein die 2009 für zehn Millionen Euro errichtete Anlage neutralisiere jährlich rund 5000 Tonnen des Treibhausgases, was umgerechnet rund 1,5 Millionen Tonnen Kohlendioxid (CO2) entspricht. Lachgas sei zwar für den Menschen ungefährlich, aber für das Klima 310 Mal schädlicher als Kohlendioxid, betonte Hubert Fink. Der Verfahrenstechniker erläuterte, dass Lachgas unter anderem bei der Produktion von Adipinsäure entstehe, einem Kunststoffvorprodukt. Lara sei gewissermaßen ein Lachgas-Killer, der das Gas aus dem Abgasstrom bei Temperaturen von über 1000 Grad Celsius in seine unschädlichen Bestandteile Sauerstoff und Stickstoff aufspalte und vollständig abbaue.
Die Investition in die moderne Umwelttechnik bringt Lanxess handfeste finanzielle Vorteile. Refinanziert wird Lara über den Verkauf von Emissionszertifikaten. Wenn ein Betreiber mehr Emissionen verursacht, muss er Zertifikate zukaufen, wenn er sie — wie in diesem Fall — reduziert, darf er sie verkaufen. Ab 2013 müsse Lanxess jedenfalls keine mehr erwerben.