Bewährungsstrafe für Verfolgungsjagd

G. wollte vor der Polizei flüchten und rammte dabei einen Smart und einen Streifenwagen.

Foto: Samla

Krefeld. Für die wilde Verfolgungsjagd, die er sich vor einem halben Jahr unter Drogeneinfluss mit der Polizei geliefert hatte, wurde jetzt der 21-jährige Krefelder G. zu einer Bewährungsstrafe von einem Jahr und zehn Monaten verurteilt. „Wir alle können froh sein, dass da nicht mehr passiert ist“, so die vorsitzende Richterin am Amtsgericht bei der Urteilsbegründung. „Wenn Sie hier nicht mitgearbeitet hätten, hätten wir Sie für zwei Jahre ins Gefängnis schicken können.“

Der junge Mann war geständig, hatte seinen damaligen Drogenkonsum eingeräumt und sich bei allen Beteiligten entschuldigt. Außerdem sprachen seine Sozialprognose und seine abgeschlossene Berufsausbildung für ihn. Die wird er auch brauchen, um seine Schulden zu bezahlen — allein für zwei demolierte Fahrzeuge werden rund 30 000 Euro fällig.

G. war am 19. Januar zur Mittagszeit mit seinem Auto in Bockum unterwegs, als eine Polizeistreife ihn anhalten wollte. Da gab er Gas und raste mit Tempo 100 in Richtung Innenstadt.

Dabei überfuhr er mehrere rote Ampeln, kollidierte am Ostwall mit einer Smart-Fahrerin, flüchtete weiter und rammte einen Streifenwagen an der St.- Anton-Straße/Steinstraße. Erst als er am nahe gelegenen Dionysiusplatz gegen einen Baum fuhr, konnte er leicht verletzt festgenommen werden.

Die Smart-Fahrerin wurde mit einem Rettungswagen in ein Krankenhaus gebracht, das sie nach der Untersuchung wieder verlassen konnte.

Der 21-Jährige erklärte vor Gericht, dass er keine Drogen mehr nehme. „Sie werden hinreichend Gelegenheit haben, uns das zu beweisen“ so die Richterin und ordnete an, dass er sich ab sofort jeden Monat einem Drogenscreening zu unterziehen habe. „Sobald Sie auffallen, gehen Sie ins Gefängnis“, so die Richterin. Sie ordnete außerdem 150 Arbeitsstunden in einer gemeinnützigen Einrichtung an.