Neun Nationen, ein Bautrupp

Bei einem Workcamp gestalten 14 junge Menschen aus verschiedenen Ländern eine Kita neu.

Foto: Andreas Bischof

Krefeld. Sie sind gekommen, um zu arbeiten: 14 junge Menschen aus neun Nationen — von Armenien bis Korea — gestalten binnen drei Wochen das Außengelände der städtischen Kita Märklinstraße neu. Neben der freiwilligen Arbeit im Workcamp schätzen sie dabei, Jugendliche aus verschiedenen Kulturen und ihr Gastland kennenzulernen, Freundschaften zu schließen und eine intensive Völkerverständigung zu betreiben.

Hrag (18) und Michael (18) aus Armenien, Belisario (16) aus Italien und Jana (16) aus Estland arbeiten zusammen. „Wir haben gegraben, angestrichen und alle Arbeiten verrichtet, die anfielen“, berichtet Jana. Und in der Freizeit lernten sie Krefeld kennen. „Die Menschen sind nett hier“, findet sie. Auch den Zoo mögen sie sehr. „Dass die großen Kamele nahezu frei im Gehege stehen“, findet die 16-Jährige beachtlich.

Alle sind sich einig, auch nach dem Camp noch Kontakt über die sozialen Netzwerke zu halten und sich vielleicht später einmal gegenseitig zu besuchen. Die Stimmung in der letzten der drei Wochen ist heiter, zumal auch die Sonne scheint.

„Den niederrheinischen Regen haben die fleißigen Jugendlichen zur Genüge kennengelernt, sich aber nicht davon abhalten lassen, eine Matschanlage und ein Insektenhotel anzulegen , die Begrenzungsmauer neu zu streichen und die Müllcontainer hinter einer Holzwand verschwinden zu lassen“, berichten Kathrin Blumenhagen, Abteilungsleiterin im Fachbereich Jugendhilfe und ihre Mitarbeiterin Bettina Dewan. „Es ist schön, dass an dieser Kita gearbeitet werden kann, die noch nicht im U-3-Ausbauprogramm steht.“

Einrichtungsleiterin Sabine Bender hat mit dem dreiwöchigen Übernachtungsbesuch in ihrer Vier-Gruppen-Kita überhaupt kein Problem — zumal sie fließend Englisch spricht. „Ich freue mich schon, wenn die Mädchen und Jungen die neue Matschanlage sehen. Mit Wasser zu spielen, ist eine besondere Erfahrung.“

Die beiden Teamleiterinnen — Ivana aus Serbien und Leonie aus Deutschland — hatten zu Beginn der drei Wochen Pionierarbeit zu leisten. „Einige Teilnehmer waren zum ersten Mal von zu Hause weg und mussten Kochen und Putzen lernen und die Vorzüge und Grenzen der Gruppe kennenlernen.“ Mittlerweile aber sind alle ein eingeschworenes Team.