Millionen Zigaretten geschmuggelt

Strafe auf Bewährung für Steuerhehlerei.

Wenig Risiko, viel Profit, noch mehr Schaden: Zigarettenschmuggel.

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Krefeld. Wegen Steuerhehlerei im Zusammenhang mit Zigarettenschmuggel hat das Amtsgericht einen 34-jährigen Krefelder zu einer Bewährungsstrafe von einem Jahr und drei Monaten verurteilt. Zuvor hatte der Mann alle Punkte der Anklage bestätigt und ein umfassendes Geständnis abgelegt. Dies wirkte strafmildernd, so die Vorsitzende Richterin bei ihrer Urteilsbegründung.

Der bis dahin unbescholtene Mann aus der Ukraine habe sich offensichtlich in etwas hineinziehen lassen. Trotz aller Einsicht habe er sich wegen Steuerhehlerei in großem Stil strafbar gemacht, so die Richterin. Das wurde auch durch die polizeilichen Ermittlungen, Observationen und abgehörten Telefongespräche belegt.

Danach hatte es der Angeklagte gemeinsam mit fünf weiteren, bereits verurteilten, Mittätern möglich gemacht, dass zwischen Dezember 2010 und Juni 2011 von einer Lagerhalle in Nettetal aus rund eine Million geschmuggelte Zigaretten weiterverkauft werden konnten.

Die Zigaretten waren zuvor mit russischen Lkw entweder über den Lübecker Hafen oder auf dem Landweg durch Polen nach Nettetal geliefert worden. Die Lkw waren als Leerfahrten deklariert und die Zigaretten unter Planen versteckt gewesen.

Der Angeklagte gab an, wegen eines Verkehrsunfalles im Jahr 2010 und fälligen Reparaturarbeiten rund 30 000 Euro Schulden gehabt zu haben. Die habe aber dann ein russischer Bekannter für ihn bezahlt. Als Gegenleistung sollte er dann eine Halle in Nettetal mieten, zunächst die Zigarettenladungen annehmen und dann weiter veräußern.

Nach der siebten Lieferung von rund einer Million Zigaretten flog die Schmugglerbande auf. Diese Lieferungen nach Nettetal hatten nur einen geringen Teil aller Schmuggelfahrten von Russland nach Deutschland ausgemacht, die bereits von der Polizei observiert wurden. Das Urteil ist rechtskräftig.